Wachstum.
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jacchus [X, 5] (Friedenthal 1910 Gültigkeit), des
Schimpanse und Gorilla (Friedenthal 1909 Wachstum),
des menschlichen Foetus (Fehling 1877) [X, 6A], Länge
desselben (T o 1 dt, Hennig, Hecker, Kölliker,
Ecker, Vier or dt 1906), Gewicht des Menschen, Homo
sapiens (Friedenthal 1909 Volum), Gewicht und Länge
(Camerer 1893, Daffner 1902, Lange 1896, Mi-
shima 1904, Quetelet 1879, Roberts 1878, Stratz
1908) [X, 6], Gehirngewicht, Kopfumfang (Daffner 1902).
Konstruieren wir aus den zugänglichen Daten Kurven, für
welche genügend Punkte zur Bestimmung des Zunahmsverlaufes
vorliegen, so erhalten wir S-förmige Figuren (Wo. Ostwald
1908), wobei die beiden Schenkel des S in der Regel gleich groß
erscheinen, das heißt, das Stück steilsten Verlaufes in der halben
Zeit des betreffenden Wachstumsvorganges liegt (Robertson
1908).
Vorgänge chemischer Natur, welche einer solchen Massen¬
zunahme der gebildeten Produkte entsprechen, werden als auto-
katalytische bezeichnet; sie treten ein, wenn im Verlaufe des
betreffenden Prozesses ein den Prozeß selbst beschleunigendes
Produkt gebildet wird. Ein Beispiel ist die Autoxydation des
Leinöles nach G ent he (1907).
Der an Geschwindigkeit wieder abnehmende Schenkel ent¬
spricht der Erschöpfung der zur Verfügung stehenden Stoffmenge.
Schon früher (L o e b 1907 Proxeß) war darauf hingewiesen
worden, daß die Zunahme der Kernsubstanz bei den aufeinander¬
folgenden Zellteilungen auf das Zwei-, Vier-, Achtfache usf. auf
einen autokatalytischen Prozeß bei der Entwicklung hindeutet.
Ob jedoch die Nukleoprotei'de der Kernsubstanz wirklich als
oxydatives Zentrum der Zelle angesprochen werden können
(Spitzer 1897), was das Zugrundegehen entkernter Zellen er¬
klären würde (Loeb 1899), erscheint noch fraglich, da eine Zu¬
nahme der Nukleinsäure von der Befruchtung bis zur Bildung
der Morula von 500 bis 1000 Zellen nicht konstatiert werden
konnte (Arbacia pustulosa — Masing* 1910, A. punctulata —
Shackell* 1911); auch ist die Oxydationsgeschwindigkeit bei
* .Robertson 1913 bezweifelt zwar die Richtigkeit der Methode ge¬
nannter Autoren nach eigenen Versuchen, scheint aber eine Bestätigung der
starken Nukle'fnsäurezunakme auch nicht mit Sicherheit erhalten zu haben.