Bastardierung.
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Eine durch sehr starke Reduktion der schwarzen Zeichnung
auffallende var. lacticolor [VII, 16c] kommt meist im weiblichen
Geschlechte vor. Diese wilden lacticolor 2 mit wilden grossula-
riata gepaart ergeben bloß grossulariata und 2- Diese Ft
untereinander gepaart ergeben 3 grossulariata : 1 lacticolor, letztere
alle 2- Ein F2 2 mit typ. J gepaart gibt wieder bloß typ., also
ist jedenfalls lacticolor ein Rezessiv (Raynor 1902, Doncaster
1903, 1907). Auch gibt lacticolor J1 X lacticolor 2 immer reine
lacticolor. "Wird ein lacticolor 2 mit einem Ft $ gekreuzt, so er¬
hält man zu gleichen Teilen typ. grossulariata und lacticolor,
jedoch diesmal auch lacticolor umgekehrt gibt ein Ft 2 mit
einem lacticolor bloß lacticolor 2 und grossulariata J zu
gleichen Teilen (Doncaster und Raynor 1906). Wilde typ.
grossulariata 2 X F2 lacticolor J ergaben ähnliche Resultate
(Doncaster 1908). (Vgl. Kap. V. über die Theorie der Er¬
scheinung). Gänzlich verschieden von den bisher behandelten
Varietäten verhält sich Abraxas ulmata var. suffusa, die in
einer wahrscheinlich pathologischen Ausdehnung der bläulichen
Schuppen über den ganzen Elügel besteht. Mit der Stammform
gepaart resultierten unter 70 Nachkommen bloß drei schwach
aberrative; ein Pärchen suffusa lieferte sogar bloß typ. ulmata
(Tutt 1906).
Der Birkenspanner, Amphidasys betularia [VII, 13c] kommt
seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts in England und an
anderen Orten in einer immer wachsenden Anzahl von melani-
stischen Stücken, var. doubledayaria [VII, 13a], vor. Während
Edleston 1864,1865 aus einer Kreuzung doubledayaria J X betu¬
laria 2 Zwischenformen, „schöner als beide Eltern“, erhalten zu
haben angibt, erzog Arkle 1889 aus der gleichen Kreuzung 85%
doubledayaria, 15% betularia und die späteren Beobachter, na¬
mentlich Steinert 1892, erwähnen den Zerfall in beide Formen
mit nur äußerst seltenen schwachausgesprochenen, nach Stand¬
fuß (1896) vielleicht gar nicht im Zusammenhänge mit der
Kreuzung stehenden Übergängen.
Amphidasys betularia X doubledayaria 2 gibt entweder
bloß doubledayaria (Freer in Tutt 1906) oder zur Hälfte beide
Formen (Bacot und Robbins in Tutt 1906, Smallwood 1896,
Steinert 1892). Weiter verfolgt wurde bloß eine Paarung der
reziproken Kreuzung doubledayaria J X betularia 2, die eben¬
falls zur Hälfte beide Formen lieferte. Ein doubledayaria dieser