220
Allgemeine Zusammenfassung.
„Embryogenese“) und bloß die „Regulationseier“*) vor der Fur¬
chung aus einem beliebigen kernhaltigen Stücke auswachsen, so
werden wir diese in unsere erste Stufe mit den Urtieren zu¬
sammenstellen [XYI, 1].
Die „Mosaikeier“*) vor der Furchung, die Regulationseier
während der Furchung, die Larven der Ctenophoren während
der Verwandlung, die Echinodermenlarven vor Anlage der Zö¬
lomtaschen können in die zweite Stufe [XYI, 2] eingetragen
werden, während die älteren Tiere derselben Gruppen oft viel
höher hinauf gehören.
Auf die dritte Stufe kämen die Larven der Seesterne
nach Anlage der Zölomtaschen, die Embryonen der Egel (Hiru-
dinea), die Eier der Wirbeltiere mit „embryonaler Postgeneration“
[XYI, 3].
Auf der vierten Stufe treffen wir die Larven der Cyclo-
piden, fast sämtliche Jugendformen der Tracheaten, also der
Spinnen, Tausendfüßer und Insekten, die Kaulquappen der
Frösche und wahrscheinlich die Embryonen der höheren Wirbel¬
tiere [XYI, 4].
Die fünfte Stufe repräsentieren die sich verwandelnden
Frösche, welche knapp vor dem Abwurfe noch den Schwanz
wiederwachsen lassen, wenn sich die Metamorphose verzögert,
ohne daß sonst der Verlust der Gliedmaßenregeneration durch
Xeotenie verzögert würde; auch vorgeschrittene Embryonen des
Hühnchens, welche Schwanzpartien wiedererzeugen [XYI, 5j.
Auf der sechsten Stufe stehen von jungen Tieren bloß
die Vögel und Säugetiere vom Ausschlüpfen aus dem Ei bezie¬
hungsweise von der Geburt an bis zur Geschlechtsreife, wobei
aber jüngere Tiere immer noch leichter als ältere regenerieren
(auch Wundheilung Mensch!) [XYI, 6J.
Unregelmäßigkeiten in der Abnahme des Regenerationsver¬
mögens während der Entwicklung ein und derselben Tierart
kommen vor, scheinen aber auch keine wirklichen Ausnahmen zu
bilden, sondern in dem Wechsel der Konsistenz und der Gewebs-
*) Die Metazoën zerfallen anscheinend in zwei Reihen: in solche mit
„Regulationseiern“, die zerteüt vorwiegend verkleinerte Ganzbildungen liefern,
wozu die Cnidaria, Echinodermata, Urochordata (z. T. ?), Vertebrata gehören,
und in solche mit „Mosaikeiem“, die zerteilt defektive Gebilde hervorgehen
lassen, wie jene der Ctenophora, Vermes (z. T. ?), Arthropoda, Mollusca
vgl. K. C. Schneider. Lehrbuch d. Histologie, Jena 1902.