nik, sowie auch wissenschaftliche Einzelvorträge abgehalten
werden. Die Besucher setzen sich meist aus den höheren
Beamten- und Lehrerkreisen zusammen, indessen auch
ganze Verbände und Korporationen haben an den Lehr¬
kursen der Urania teilgenommen. So wurden auf Ver¬
anlassung der Polytechnischen Gesellschaft aus dem Stif¬
tungsfonds der Gewerbeausstellung 1879 alljährlich spezielle
Vortragszyklen für Gewerbetreibende veranstaltet, ebenso
Vorträge über die neuesten Fortschritte der Elektrotechnik
für die Mitglieder des Vereins deutscher Maschineninge¬
nieure und zusammenhängende physikalische Vorlesungen
für die Lehrerkreise Berlins.
Das Interesse an den einzelnen Lehrgegenständen ver¬
teilt sich nach Maßgabe einer vieljährigen Statistik in fol¬
gender \5C^eise. Den größten Zuspruch hatten stets die physi¬
kalischen Vortragsreihen, namentlich insofern sie eine Ein¬
führung in die Elektrotechnik brachten oder die neuesten
Errungenschaften aus dem Reiche der Elektrizität, wie die
Röntgenpraxis, die Funkentelegraphie und die rätselhaften
Strahlungsvorgänge des Radiums zum Gegenstand hatten.
An zweiter Stelle steht die Astronomie und derjenige Teil
der Biologie, welcher sich mit den Lebensgeheimnissen der
Natur beschäftigt, an dritter die Geologie und Geographie,
an vierter die Chemie und an letzter endlich die Botanik.
Bei dieser Bewertung der einzelnen Disziplinen durch die
Zuhörerschaft gibt sich also neben den praktischen Gesichts¬
punkten (Elektrotechnik usw.) eine ausgesprochene Neigung
für das Transzendente, Übersinnliche kund und das Streben
nach einer einheitlichen Erfassung des Weltbildes.
Die Urania hat es sich stets zur Hauptaufgabe gemacht,
es gewissermaßen als eine Ehrenpflicht betrachtet, diese rein