vier und die Spectralproben nach drei Methoden vorgenommen.
Es leuchtet natürlich Jedermann ausser Herrn Holmgren ein,
dass durch diese mannigfachen Proben das Leiden des Roth-
sinns und des Grünsinns weit sicherer ermittelt wird, als mit
einer rosa Wollenprobe.
Man sollte nun bei dem Widerspruche Holmgren’s docJi
mindestens erwarten, dass er irgend welche Fälle aus seiner
Praxis constatirt hätte, bei denen er trotz so vieler Methoden
nur den Rothsinn krank, den Grünsinn aber gesund gefunden
habe. Aber danach sucht man vergebens.
Hie Kampfesweise des Herrn Holmgren ist einfach die,
dass er die Genauigkeit meiner Specialuntersuchungen in
den Augen der Leser herabzusetzen sucht. Ihm zufolge hätte
ich in den Krankengeschichten eben nur Alles notirt, was mir
die Schulkinder erzählt. Habei verschweigt aber Herr Holm¬
gren, dass bei einer grossen Zahl von Methoden, und besonders
gerade, bei den 15 Pulverproben und den Spectralproben, nicht
blos die Aussagen der Schulkinder, sondern die gefundenen
pseudoisochromatischen Farben notirt worden sind.
Hätte Herr Holmgren mein Buch, ehe er es schmähte, studirt,
so würde er wissen müssen, dass ausser allen subjectiven
Angaben mindestens 32 objective Proben in jedem der
100 Fälle zum Belege mitgetheilt sind.
Aber noch mehr! Holmgren sagt, er müsse auf die Ueber-
zeugung verzichten, dass meine ganze Untersuchung mit Um¬
sicht und gesunder Kritik geleitet wurde. Ja in aller Welt,
mit welchem Rechte denn? Auf Grund welcher Thatsachen?
Herr Holmgren muss auf jene üeberzeugung verzichten, weil
er auf sie verzichten will; wenigstens suche ich in seiner
Schrift umsonst nach sachlichen Gründen. Hedürfte es eines
Beweises für meine Sorgfalt, so könnte derselbe leicht von
einer ganzen Anzahl hiesiger und auswärtiger Aerzte (von
letzteren nenne ich Dr. Daae und Dr. Wiener aus Baltimore)
gebracht werden, da diese bei den Special-Untersuchungen
zugegen waren.
Hie Genauigkeit bei Untersuchung Farbenblinder besteht
nicht, wie Herr Professor Holmgren glaubt, in einer einzigen
Probe mit Rosawolle, die er freilich so bescheiden als ge¬
schmackvoll als „den Rettungsanker aus dem Chaos“ (!)
anpreist, sondern in dem Vergleiche aller Methoden. Nur
um dieses Vergleiches willen, um der Sicherheit der Resultate
wegen habe ich sie angewendet. Nichts berechtigt Herrn