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oder Linsen geordnet. Bei den meisten drängen sich die Sterne gegen
das Centrum besonders dicht zusammen, da der Haufen dort gewöhnlich
heller erscheint als am Rande.
Es wäre unmöglich, die Mannigfaltigkeit der auftretenden Formen
im einzelnen zu schildern. Einige hier beigegebene Abbildungen
(Fig. 30, 31 und 32) mögen genügen, um einen Begriff von diesen Welt¬
systemen zu geben.
14. Die Nebelflecke.
Wie bereits erwähnt, ist der Uebergang von den Sternhaufen zu den
Nebelflecken nur scheinbar unmerklich. In Wirklichkeit sind nämlich
die echten Nebelflecke ihrer
Natur nach von den Stern¬
haufen wesentlich verschie¬
den, da sie aus glühenden
Gasmassen bestehen und
augenscheinlich den Ur¬
zustand einer werdenden
Welt vergegenwärtigen.
Sichtbarkeitsverhält¬
nisse. Die meisten Nebel
leuchten in sehr mattem
Lichte. Deshalb bieten nur
sehr wenige dem unge¬
übteren Auge jene Details
dar, durch welche unsere
Gedanken auf den Ent-
wickelungsprozefs der Weltsysteme gelenkt werden. Zur Beob¬
achtung der Nebelflecke mufs der Himmelsgrund tiefschwarz sein
und vor allem der Mond nicht leuchten. Ebenso wird man zur Zeit
der „hellen Nächte“ (s. S. 69) Nebel überhaupt garnicht, die weni¬
ger hellen Sternhaufen nur sehr mangelhaft beobachten können. In
den Monaten Juni und Juli wird man jedenfalls die Nebel selbst bei
abwesendem Monde erst etwa von 10 Uhr Abends an gut sehen.
Die Gestalt der Nebelflecke bietet wohl noch gröfsere
Mannigfaltigkeit, als die der Sternhaufen. Von dem ganz chaotischen
Gewirr beginnend, welches z. B. der in Fig. 33 abgebildete Orionnebel
zeigt, trifft man sie bis zur vollkommensten Scheiben-Gestalt an.
Im Orionnebel sieht man eine grofse Anzahl von Sternen ver-
theilt, welche mit der Nebelmasse zweifellos im Zusammenhang stehen;