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Verstärkung- der Sehkraft neben dem hellen Jupiter gesehen zu haben
glauben. Am dunklen Nachthimmel würde das, wenn sie vereinzelt
d. h. nicht beim Jupiter) ständen, für niemand Schwierigkeiten haben-
Die Verfolgung des wechselnden Spiels dieser Satelliten verleiht dem
teleskopischen Anblick des Jupiter einen ganz besonderen Reiz.
Nicht immer sieht man alle vier Monde zu gleicher Zeit; zu¬
weilen befindet sich einer der Monde hinter dem Jupiter und wird
von ihm „bedeckt“ (Occultation), zuweilen geht er vor ihm vorüber,
wobei er selten sichtbar ist, weil er ja ebenso wie Jupiter uns seine
vollbeleuchtete Scheibe zuwendet, sich also weder durch Licht noch
durch Farbe vom Jupiter selbst unterscheidet. Endlich kann ein
jeder Mond in den Schatten des Jupiter treten; es findet dann eine
Mondflnsternifs für das Jupitersystem statt. Unter Umständen können
sogar alle vier Monde unsichtbar sein. Eine Tabelle, welche diese
verschiedenen Stellungen angeben würde, kann hier deshalb nicht ge-
o-eben werden, weil diese Stellungen so schnell wechseln, dafs die
Tabelle Angaben für jeden Tag enthalten müfste. Auf den Eintritt
hervorrag-end interessanter Konstellationen wird in der Urania stets
besonders aufmerksam gemacht. Wir haben acht verschiedene, beson¬
ders markante Vorgänge für jeden Satelliten zu unterscheiden, welche
die Astronomen verfolgen. Die beiden wichtigsten Erscheinungen sind
der Ein- und Austritt des Satelliten bei seinem Durchgänge durch den
Jupiterschatten. Für kleinere Fernrohre findet die Verfinsterung eben¬
so wie das Wiederhervortreten ziemlich plötzlich statt, in gröfseren
Fernrohren dagegen kann man eine allmähliche Ab- und Zunahme des
Lichtes deutlich verfolgen, Bei der „Bedeckung“ kann wiederum mit
Hülfe des Fernrohrs das Verschwinden hinter der Jupiterscheibe und
das Wiederhervortreten des leuchtenden Satelliten durch Zeitnotirungen
aufgefafst werden. Eine ganz ähnliche Erscheinung bietet der Ein-
und Austritt eines Mondes, wenn derselbe vor Jupiter vorübergeht,
dar, nur kann man nach dem Eintritt und vor dem Austritt die kleine
Scheibe des Satelliten eine Zeit lang am Jupiterrande verfolgen, weil
dieser Rand wegen der grofsen Atmosphäre des Planeten (s. Seite 53)
bedeutend dunkler erscheint, als die übrigen Oberflächentheile. Diesen
Vorübergängen der Satelliten folgt oder geht voran, je nach der Stel¬
lung des Jupiter zur Sonne, der Vorübergang des Mondschat¬
tens vor der Jupiterscheibe, eine besonders frappante Erscheinung,
an der man am deutlichsten die runde Gestalt der Himmelskörper
wahrzunehmen pflegt. Eines oder mehrere dieser acht Ereignisse
(Ein- und Austritt bei der Verfinsterung, der Bedeckung, dem Vor-