Combinationstöne durch Intermittenz.
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Ton höherer Schwingungszahl stimmen, so wird uns die Schwingungs¬
zahl des bekanntlich unter den Primärtönen liegenden Differenztones
sofort über die Tonhöhe des von uns direct nicht bestimmbaren
Oberintervalles belehren und uns in den Stand setzen, es auf die
gewünschte Tonhöhe zu bringen, wiewohl wir es nicht unterscheiden.
— Wollen wir also beispielsweise zu dem Tone von 40.000 einen
Ton von 60.000 Schwingungen stimmen, so haben wir nur zu
trachten, einen Differenzton von 20.000 Schwingungen herzustellen
und dürfen dann überzeugt sein, dass der für uns unhörbare Ton
mit dem hörbaren genau das Verhältniss einer reinen Quinte bildet.
49. Vortrag.
(Combinationstöne durch Intermittenz.)
Es soll nunmehr auf einige Fälle hingewiesen werden, in welchen
Combinationstöne auch bei scheinbar nur einer Klangquelle entstehen
können, wenn deren Klang durch Intermittenz gleichsam gespalten
wird, wie solches beispielsweise erfolgt, wenn zwischen einer Stimm¬
gabel und dem Ohre eine Sirenenscheibe
rotirt (Fig. 300). — Sind die Oeffnungen
der Scheibe von namhafter Grösse — etwa
12 Millimeter im Durchmesser — und ist
die Scheibe selbst gross — etwa 50—60
Centimeter im Durchmesser — so werden
mit der, der zunehmenden Geschwindigkeit
der Umdrehungen proportionalen Erwei¬
terung des Intervalles zwischen dem Gabel¬
und dem Unterbrechungstone nach der Höhe pjg 3oo
zu zugleich die den Intervallen entsprechen¬
den Differenztöne auftreten und diese ihre ersten Obertöne, besonders die
Duodecime, deutlich hören lassen, wodurch, namentlich bei den Inter¬
vallen der grossen und kleinen Terz, der Quarte und der Quinte,
theils fünf-, vier- oder dreistimmige harmonische Accorde
auftreten, die im folgenden Beispiele dargestellt sind.