Einfluss der Temperatur auf die Schallgeschwindigkeit.
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klingen machen, die bekannten Schwebungen ein, die jedoch sofort
verschwinden, wenn wir den Ring höher schieben und dadurch den
Ton der Pfeife vertiefen, woraus denn unzweifelhaft hervorgeht, dass
der Ton der Pfeife durch die Erwärmung erhöht wurde.
Sie werden jetzt die Frage aufwerfen, ob denn die Erwärmung
der Pfeife nicht auch eine entgegengesetzte, und demnach wenigstens
zum Theil paralysirende Wirkung ausübe, indem ja das Pfeifenrohr,
da es aus Metall besteht, durch die Wärme eine Verlängerung er¬
fährt, ihr Ton sonach tiefer werden müsse. Dem ist in der That
so. Allein dieser Factor stellt sich gegenüber dem Einflüsse der Er¬
wärmung der Luft als ein nahezu verschwindender heraus, denn,
während die Tonhöhe, beispielsweise einer bei i62/3°C. das ein¬
gestrichene a (— 870 einfachen Schwingungen) angebenden offenen
Zinnpfeife von 391 Millimeter Länge, mit jedem Centigrad Wärme
um i-6 "einfache Schwingungen zunimmt, mithin bei einer weiteren
Temperaturzunahme von 32*4° um 5i-8 einfache Schwingungen, d. i.
um einen halben Ton steigt, dehnt sich unsere Pfeife bei jedem
Grade Wärmezunahme blos um 1/4600ö ihrer Länge. Sie verlängert sich
demnach, bei einer Wärmezunahme von 32*4°, von 391 auf 39i-275 Mm.,
wodurch sich die Schwingungszahl von 870 auf 869’388 vermindert '),
woraus sich ergibt, dass dieser Factor, wie schon bemerkt, vollständig
ausser Betracht bleiben kann.
Wie geringfügig dieser Factor ist, geht auch aus dem Umstande
hervor, dass Labialpfeifen aus Holz' wie aus Metall, gleichviel welcher
Gattung, mit zunehmender oder abnehmender Wärme gl eich m äs sig
höher oder tiefer werden, wiewohl das Holz in seiner Längsrichtung
durch Temperatureinflüsse eine Veränderung nicht erfährt.
Fassen wir alles über den Einfluss der Beschaffenheit der Medien
auf das Leitungsvermögen schallfortpflanzender, wie auf die Schwin¬
gungszahl schallerregender Körper bisher Durchgenommene in Haupt¬
sätze zusammen, so lauten die Ergebnisse, wie folgt;
1. Der Schall durchlauft in derselben Zeit eine längere Strecke
in dem minder dichten Medium bei zunehmender Elasticität, beziehungs¬
weise Sprödigkeit des letzteren.
Hier die Ausrechnung:
32*4 = 0*275 Mm. — Da die
391
46000
Schwingungszahlen von Luftsäulen sich im Allgemeinen umgekehrt wie
ihre Längen verhalten, so folgt: x : 870 == 391 : 39T275, daher x = 86ÇP388.