[LV. 9]
Beobachtungen über Kombinationstöne.
9
worden war („292 nicht zu behaupten“) ? Solche Fragen drängen
sich beim Studium der Tabellen immer wieder auf.
Auch die Tatsache, die bei den Zwischentönen yon P. T. un¬
verbrüchlich zu beobachten ist, dafs sie nur in Verbindung
mit kräftigen Schwebungen und als ihre Träger auftreten,
würde hier Ausnahmen erleiden. In den mit + bezeichneten
Fällen sind zwar Schwebungen erwähnt, aber selbst da meist nur
als „leise, schnell, undeutlich“ angegeben, auch wird der Zwischen-
D. T. im allgemeinen nicht als ihr Träger aufgefafst, bei Nr. 11
sogar ausdrücklich als glatt bezeichnet. In anderen Fällen
aber, wie in Nr. 3, 5, 6 und bei dem einen Beobachter in Nr. 1
sind Schwebungen nicht erwähnt, obschon die Beobachter darauf
zu achten angewiesen waren.
Wir wollen indessen annehmen, dafs andere Gesetze für
diese Zwischentöne gelten als bei den Zwischentönen der P. T.
selbst: dann sollten doch wenigstens irgendwelche Gesetze
gelten. Nun aber wird der Z. D. T. genau gleicher oder fast
genau gleicher D. T. einmal statt ihrer, ein anderesmal neben
ihnen oder neben einem von ihnen gehört (Nr. 6, 7, 8). Er liegt
ferner einmal dicht am tieferen D. T., ein anderesmal dicht am
höheren, ein drittesmal annähernd in der Mitte. Er liegt sogar
bei dem nämlichen Paar von D. T. verschieden, und zwar auch,
ohne dafs man etwa eine Stärkeverschiedenheit der D. T. zur
Erklärung heranziehen könnte (Nr. 6, 7, auch 8, wo die D. T.
fast genau dieselben sind). Es ist schlechterdings keine Regel
zu erkennen. Mag man auch Unterschiede der Individualität,
der augenblicklichen Disposition, der objektiven oder subjektiven
Tonstärkeverhältnisse billig berücksichtigen, so bleibt doch eine
bei guten Beobachtern unbegreifliche, geradezu unbeschränkte
Variationsbreite der Angaben.1
1 Die einzige Regelmäfsigkeit, die etwa gefunden werden könnte, dafs
nämlich die einen Zwischenton bildenden Intervalle mit der Höhenlage
der D. T. kleiner werden, ist, näher betrachtet, nur die selbstverständliche
arithmetische Folge davon, dafs die tieferen D. T. weitere Intervalle bilden
müssen als die höheren (weil sie sukzessive den Yerhältniszahlen 1, 2, 3
entsprechen), dafs also ein vom Beobachter angegebener Ton, der nicht
mit einem berechneten D. T. zusammenfällt, notwendig bei den tieferen D. T.
in gröfsere Intervalle fällt. In einigen Fällen, die ich nicht in obige Tabelle
aufgenommen habe, kommen infolgedessen sogar Sexten und Septimen
als zwischentonbildende Intervalle vor. Statt Dis und II wird A gehört
(ZD 106 auf S. 641), neben E und des II (ZD 120 auf S. 647) u. dgl.