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Beobachtungen über Kombinationstöne.
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P. T. fast überall in solcher Weise ausgeschlossen. Die von ihm
nach dem Prinzip von Nöbrembeeg und Sauberschwarz kon¬
struierte Interferenzeinrichtung (0, 223 f.) hat sich mir sehr prak¬
tisch erwiesen. Nach dem Vorbilde des im Kieler Psychologischen
Seminar befindlichen IvRUEGERschen Exemplares wurde ein Apparat
mit 10 Auszügen angefertigt, der zur gleichzeitigen Einstellung
auf 2—4 Teiltöne dienen kann (man braucht zur vollständigen
Auslöschung eines Tones in der Pegel mehrere Röhren). Es
werden aber immer noch mehr Töne dadurch ausgeschlossen,
da die Einstellung auf n Schwingungen zugleich die Töne 3 w,
5 n: 7 n ... auslöscht.1 * Manchmal bringt man einen Ton n durch
Einstellung auf n besser zum Verschwinden als durch Ein¬
stellung auf n selbst. Es können übrigens noch Töne von 2000
Schwingungen leicht durch direkte Einstellung auf ihre Viertel¬
wellenlänge ausgelöscht werden. Einer mündlichen Bemerkung
Kruegers danke ich den Rat, die Vorrichtung nicht im Schall¬
erzeugungszimmer, sondern im Beobachtungszimmer aufzustellen,
wo sie vom Beobachter oder seinem Gehilfen hecpiem reguliert
werden kann, aber auch sonst besser ihren Zweck erfüllt.
Die Klänge werden im Schallzimmer durch Trichter aufge-
nommen und in die Leitungsröhre geführt. Kommen sie zu
schwach in das Beobachtungszimmer, so kann man entsprechende
Resonatoren statt der Trichter im Schallzimmer anwenden, solche
eventuell auch noch im Beobachtungszimmer selbst vor die Röhren¬
öffnung setzen. Es standen mir je zwei Resonatoren für die
Multipla von 50 Schwingungszahlen vom 3. bis zum 10. zur Ver¬
fügung, ferner in der letzten Zeit die sehr zweckmäfsigen stetig
veränderlichen Resonatoren von K. L. Schaeeer, die die ganze
Tonlinie von A bis c8 umfassen. Übrigens kann man auch
augenblicklich nicht benutzte Interferenzröhren selbst gelegentlich
als Resonatoren benutzen, wenn man sie auf einen bestimmten
Punkt ein stellt, den man durch Probieren leicht findet .
Werden Resonatoren erst im Beobachtungszimmer angefügt,
so besteht allerdings die Möglichkeit, dafs ein vorher ausge¬
schlossener Oberton durch sie wieder hinzugebracht wird, da im
1 Es kommt auch gelegentlich vor, dafs noch ein anderer Ton mit
ausgeschlossen wird, der nicht ein ungeradzahliges Multiplum des auszu-
schliefsenden ist, wenn bestimmte Röhren des Interferenzapparates ge
braucht werden. Bei den Untersuchungen über die Abhängigkeit eines
K. T. von Obertönen können dadurch Fehlschlüsse entstehen.