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Beobachtungen über Kombinationsiöne.
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o’egen so gut wie gleich. Dies würde auf die Erklärung Nr/ 3
hinweisen.
Aber die Methode war noch nicht einwandfrei. Denn die Hilfs¬
gabeln waren, um die bei starkem Erklingen unvermeidliche sub¬
jektive Vertiefung auszuschliefsen, sehr leise angegeben, und es
war gerade dadurch eine Fehlerquelle hineingebracht worden,
da die Orgelpfeife stärker klang. Aufserdem sind die Klang¬
farben der Pfeife und der Gabeln doch noch zu verschieden. Es
zeigte sich, dafs bei der Vergleichung Fehler bis zu 3 Schwingungen
begangen wurden, wodurch der Wert dieser Feststellungen äufserst
fraglich wird. Sie sind hier nur gewissermafsen zur Warnung-
angeführt.
Wir nahmen dann statt der EDBLMANN-Gabeln als Vergleichs¬
ton den einer Orgelpfeife selbst. Die Pfeifen lassen sich leicht
durch Ankleben von Wachs an ihre Öffnung vertiefen. Wenn
also eine Pfeife gewählt wird, die um einen Halbton höher ist
alt fl so kann man sie mit der Höhe des fl wie es im Zusammen¬
klange mit h erscheint, in Einklang bringen, und dann die
Schwebungen, die sie mit t macht, feststellen. Auch dies war
aber keineswegs leicht, weil feinere Klangfarbenunterschiede
fast immer selbst zwischen benachbarten Orgelpfeifen stattfinden,
Unterschiede, die dann schon wieder das Höhenurteil beein¬
flussen können. Bei diesen Versuchen urteilte Di. Kupp allein.
Es wurden aufser den verstimmten auch reine Oktaven vorgelegt.
Es zeigte sich nun bald, dafs weder da noch dort, und weder
bei erhöhter noch vertiefter Oktave, irgend welche deutliche
Veränderungen des t beim Hinzukommen oder Hinwegfallen des
h mehr stattfanden. Auch Dr. Abraham, der später hinzukam,
urteilte in gleicher Wise. Gelegentlich schien beiden Beobachtein
bei der vertieften Oktave t eine Idee tiefer, bei der erhöhten ein
klein wenig höher, aber immer mit dem Beifügen, die Ver¬
änderung erscheine unsicher und sei wahrscheinlich zurückzu¬
führen auf eine durch die Vertiefung und Erhöhung des Inter¬
valls entstehende Urteilstäuschung. Dr. Abraham fand bei
einer erhöhten Oktave, dafs er sich t auch wohl willkürlich ein
wenig nach der Höhe oder Piefe verändert vorstellen könne,
leichter aber nach der Höhe, und zwar besonders dann, wenn er
nicht scharf analysiere, wenn mehr der Eindruck des Ganzen
wirke. Ebenso fand Dr. Rupp, dafs die Fälle anscheinender