Einwärt slialtung der Hand wichtiger Faktor für die Gleichmäßigkeit beim Passagenspiel. ö5
Daumens heißt es: „Er untersetzte ihn mit ausgesprochener Ein¬
wärtshaltung des Handgelenkes, ohne daß die mindeste An¬
strengung sichtbar gewesen wäre, wie überhaupt eine wohltuende
Freiheit und Leichtigkeit sein Spiel charakterisierten.“ „Als Hilfs¬
mittel empfahl er das Ein- und Auswärtsbiegen d,es Handgelenkes.“
Durch ein Glissando ist diese Seitwärtsbewegung der Hand
beim Passagenspiel sehr treffend veranschaulicht. Wir sehen hieraus,
wie Chopin sich bemühte, das Ruhige und Ununterbrochene in
der Bewegung hervorzuheben. Diese kurze Darstellung wird als
Beweis dafür genügen, daß die Unterarmrollung, auf die Tonleiter
angewandt, beides, das Ruhige und das Ununterbrochene, zerreißen
muß, da beides durch das Ab- und Aufschwingen jedesmal beim
Untersatz (oder als Ersatz des Untersatzes) in kleinere Bewegungen
zerteilt wird, wie denn überhaupt durch sie weder Gleichmäßigkeit
noch vor allem ein klares rhythmisches Spiel hervorgebracht
werden kann.
Unser Organismus und die Kunst stehen sich also nicht
konträr gegenüber, wenn dem musikalischen Laien und dem Theo¬
retiker auch vieles unverständlich bleiben wird, was zu erfassen
und richtig abzuschätzen nur dem Künstler allein möglich ist.
Dazu gehört auch diese Stellung.
Für die Beherrschung der Fingerbewegungen. ist also eine
richtige Handstellung eine Notwendigkeit. Wir haben in der A. d.
K.-Q. S. 43, 57 und 63 gezeigt, wie wichtig unsere Handstellung
für die größte Beherrschung der Fingerbewegungen ist, wie sie uns
zu größerer Spielsicherheit und Kraft verhilft, und wie außerdem den
Fingern „durch den Stützpunkt, der ihnen durch den vom Rücken
getragenen, in sich gefestigten Arm mit Hand gewährt wird, zu
den ihnen eigenen, innewohnenden, kraftvolleren Bewegungen ver-
holfen wird“.
Wir versuchen hierfolgend näher auseinanderzusetzen und bild¬
lich zu verdeutlichen, wie naturgemäß und verhältnismäßig leicht
die Handhaltung erreicht wird. Im Übungsbuch S. 99 heißt es:
„Die richtige Stellung der Hand wird leicht dadurch erzielt, daß
man die Hand zur Faust zusammenballt, dabei beachtend, daß die