Liber künstlerischen Wert.
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Anreiz gesucht wird, ohne das doch elementar Neues aus unmitti
barem, jungen Welterleben hervorbräche, das dann ja auc 1 r< i io ui
die alten Formen keine Verwendung mehr hätte.
So konnte das berühmte Programm entstehen, ..die Zeichnung
Michelangelos und Tizians Kolorit zu vereinigen . Ganz a >gi sc u n c a\ on
daß Tizians Kolorit im Rahmen von Michelangelos Zeichnung, so treu
man der Art des Meisters auch folgen mag, niemals lzianisi ci 11
kann, sondern unter der Hand zu etwas anderem uii , un ( ‘l a
Michelangelos Formen, in Tizians Farben gehüllt, nicht mehr das sind,
was sie ursprünglich waren, haben auch die Künstler, die sich il.es Pro¬
gramm zu eigen machten, von vornherein mit jenen Ausgangswert
nur jongliert. Sie haben im Widerspiel von Glanz und W ucht, von Kraft
und Leichtigkeit, von Ergriffenheit -£££<£
Sinn der Welt erblickt. Schon bei Tint p ,
™ . . ... Tonymeister in schimmernden larben.
Christus zu einem gewaltigen Tanzme ^ ^ erst hat
bei Baroccio ist der ganze Himmel un r blossen
wieder eine Pol.rtation die« wilde»Gewoges»strengen G
heit in einer neuen Sphäre gefunden. Aber » ******
„ r auch sein moenten, naoen
Faktoren während dieser ganzen Bntwic^g ^ ^ ^ ^ (,m
die Meister jener Zeit doch immer d ^ zu bilden, in dem der
heitlichen Ziel zusammenzufassen, h Wesen verschmilzt
ganze Gehalt des Werkes zu emem ins^ besondprs an
Eine ganz andere Frage ist. wie«e ^ diesen Verschmelzungs-
der klassischen Kunst Geschulte in 1 Jas gelingt> das Ergehn
prozeß neu zu vollziehen, und selbst zu greifen, der sei
mit den gleichen Grad seelischer & . w£, vielleicht immer dan
Entstehen begleitete. Etwas t on 8 iK,meisterten Anhänger,
haften, aber freilich hat ja auch er^’ , in(, Vereinheitlichung nicht
Anders sehen solche Werke aus, ^ ei Intentionen nicht zustande
möglich ist, ein Zusammenschnie/.<- Mpjnung> ein Hindeuten, ein
kommt. Auf der einen Seite "in ^itc nicht aufgenommen wird
Wollen angebahnt, das auf der an