1* SïapiteL
i>a$ finrinonium.
SScfeti mtb ^avaftcr beê Snftntmcttiê*
Sange geit hielt man ba§ harmonium nur für ein fchmâdp
Itd)eê (Surrogat ber Orgel, ba§ in fleinen Räumen, mie (Spulen
aber 23etfälen biefe notbürftig erfeße. §anb in §anb ging bamit
bie Meinung, baß man nur getragene, mo möglich geiftlicße
fftnfüftücfe baranf oortragen tonne, baß ißm alfo eine gemiffe
@infeitig!eit anhafte. Hnbererfeitê galt e§ alê ein ^nftrnment
für (Spieler, benen ba§ Planier aber irgenb ein anbereê $nftrnment
§n fchmierig erlernen fei, nnb bie baranf mit menig Sed^nif
erträgliche 9Jhifit machen fönntert.
9JUt ber ftetig madjfenben SSeroollîommnung be§ §armonium§
ift nun freilief) feine 23cbeutung für ba§ heutige fftufifleben in
neuerer 3cit mehr nnb me|r gemürbigt marben, nnb mer einmal
einen SCReifter beê HarmDTriUTnfpiel§, roie Herrn ©iegfrieb Æarg=
(Stiert, grau SimomHerliß aber Herrn *ßaul Schmibt auf einem
ber graben mobernen ^unftharmoniumê gehört l»at, bem mirb
Har gemarben fein, baß in biefem $nftrument ein problem ge=
löft ift, an meldjem ^aßrlrnnberte lang gacßleute nnb Saien mit
heißem bemühen gearbeitet ^aben, nämlich ^ßolpphonie unb ge=
tragenen Zon mit größtmöglicher nnb fubjettiofter 2lu§brucf§'
fähigleit §u oereinigen.
Za§ Harmonium ift beîanntlicf) rin Safteninftrument nnb
fteht etma in ber SJtitte gmifchen Planier nnb Orgel, erfterem
allerbingê mehr äußerlich, letzterer innerlich oermanbt. $eboch
fchon in ber @ntftei)ung beê Soneê unterfcheibet e§ fich oon
beiben $nftrumenten. S3eim Planier fragen Hämmerchen gegen
SJtetallfaiten, moburch ber Zon entfteht, mährenb in ber Orgel
ber au§ ben 23älgen einftrömenbe SSinb bie Suftfäule in ben
ö artmann, ©a§ Harmonium. 1