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ist der sogenannte Hammerstuhl, an welcher die einzelnen
Teile der Mechanik befestigt werden. Der Resonanzboden wird
nach einer Cylinderfläche gebogen. Dass diese neue Form
(Fig. No. 4.)
desselben dem Tone des Instruments günstig ist, hat der Ver¬
such bewiesen. Das nach diesem System gebaute Pianino
fand bei Sachverständigen fast ausnahmslos den grössten Bei¬
fall, nicht allein seiner leichteren Spielbarkeit, sondern auch
seines ungewöhnlich grossen Tones wegen. Die Ursache des
grösseren Tones liegt wahrscheinlich einesteils in der bedeuten¬
den Vergrösserung des Resonanzbodens, andernteils darin, dass
derselbe durch seine eine grössere Spannung verursachende
gekrümmte Lage weniger zu Transversalschwingungen geneigt
ist. Es ist eine nun anerkannte Thatsache, dass es nicht die
Transversal- sondern die Molekularschwingungen des Bodens
sind, welche den Ton begünstigen, und da durch die gekrümmte
Lage desselben die ersteren erschwert werden, liegt die An¬
nahme nahe, dass die neue Form den Resonanzboden zu Mole¬
kularschwingungen geeigneter mache. Jedenfalls ist es ein viel¬
versprechendes Zeichen, wenn das erste nach diesem System
gebaute Pianino ein so unerwartet günstiges Resultat lieferte,
und dürfte man sich zu weiteren Versuchen um so mehr er¬
muntert fühlen, als es kaum möglich scheint, beim ersten Mal