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Blutgefäßsystem. Das gesamte Blutgefäßsystem ist durch¬
aus so ausgebildet wie bei 188,5. Das Pericard endet mit Beginn
des ersten Ursegments, d. li. hier hört es auf, unpaar zu sein
und geht jederseits in das paare intraembryonale Cölom über.
Dieses ist links auf einer Länge von 315 p, rechts einer solchen
von 405 u geschlossen (4. Ursegment); von da an hängt es auf
der ganzen Länge des Embryo weit in dem Exocöl zusammen.
Das Herz ist 330 p lang; es beginnt 250 p vor dem ersten
Ursegment und reicht bis zu dessen Ende. Seine Structur ist
etwa dieselbe wie bei 188,5; wie dort ist die cölomatische Herz¬
wand im Bulbus und in der cranialen Hälfte des Ventrikelteils
am dünnsten, während sie bereits vor dem Canalis auricularis,
besonders aber im Atrium wesentlich dicker ist, um bei Beginn
des Sinus venosus in die Splanclinopleura überzugehen. Der
Canalis auricularis bildet auch äußerlich eine seichte Einbuch¬
tung, sonst sind die Herzabschnitte nicht deutlich voneinander
unterscheidbar; der Bulbus ist selbst äußerlich noch weniger
deutlich markiert als bei 188,5. Die Anlage des zweiten Aorten¬
bogens ist nicht erkennbar. — Die Arteriae vitellinae beginnen
am 8. Ursegment auszutreten; sie sind Anfangs sehr dünn, und
werden erst gegen Ende des Embryos dicker. — Die Aorten
besitzen nur eine dünne Endothel wand ; erst, nachdem sie im
Bauchstiel zu den Arteriae umbilicales geworden sind, wird ihre
Wand deutlich dicker als die der Venae umbilicales.
Die Venae vitellinae treten wie bei 188,5 allmählich in die
Xahtzone zwischen Amnion und Dottersack ein; sie vereinigen
sich hier aber nicht zu einem großen Hauptgefäß, sondern bilden
eine sehr große Anzahl größerer und kleinerer Gefäße; die
Entstehung eines Hauptgefäßes beim letzten Embryo scheint also
mehr Zufall und ohne weitere Bedeutung zu sein. Die Ver¬
wachsung der Ventralseite des Embryos mit dem Dottersack
und die dadurch hervorgerufene Spaltung der Venae vitellinae
in eine linke und rechte Gruppe beginnt 165 p nach Beginn
des Herzens. Der Eintritt der Venae vitellinae in den Embryo
und ihre Lage in Bezug auf die Verbindung zwischen extra- und
intraembryonalem Cölom stimmen in allem Wesentlichen mit 188,5
überein. Dasselbe gilt für die Lagerung der Venae umbilicales.
Keimblase 11. (Fig. 85—87; Textfig. 47 und 48.)
(C’onserviert am 28. 6. 1906 in Platinchloridsublimat.)
Diese Keimblase wurde bereits in meiner ersten Arbeit be¬
schrieben und dabei eine Totalabbildung eines Teils derselben
gegeben. Ich will sie hier nochmals eingehend behandeln. Im
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