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Die specifischen Zellen der Lamina spiralis.
Unter diesem provisorischen Namen, mit dem ich eine
voreilige Theorie vermeiden möchte, fasse ich alle dieje¬
nigen zelligen Elemente zusammen, welche auf irgend
eine Weise in direkter Verbindung mit der Lamina vela-
mentosa stehen. Sie sind nächst den Nerven der vergäng¬
lichste, schwierigst zu erforschende Theil der Lam. spiralis
und eben deshalb zum Theil noch gar nicht, zum Theil
nur unvollkommen bekannt. Ein Theil derselben geht
unter dem Namen der drei gestielten Zellen von
Corti, aber auch hinsichtlich ihrer, die Corti schon verhält-
nissmässig gut gekannt hat, hält es schwer, sich in den
verschiedenen Angaben der Autoren zurecht zu finden
und die neuesten Angaben von Böttcher haben hier die
Unordnung eher noch vermehrt. Man wird bei einer Ver¬
gleichung der verschiedenen dessfallsigen Angaben bald
finden, dass in keinem Theile mehr Missverständnisse vor¬
gekommen sind, dass manche Autoren über Corti’sche Zel¬
len geschrieben haben, die dasjenige, was schon Corti ge¬
kannt hat, gar nicht gesehen haben, dass andere denselben
Theile zugerechnet haben, die nicht zu ihnen gehören,
u. dgl. m.
Nach den ersten Angaben von Corti sollen auf denFasern
der II. Reihe drei Reihen eigenthümlicher Zellen auflie¬
gen, die sich dachziegelförmig decken, und ihrem Cha¬
rakter nach zum Cylinderepitel gehören. Von ihnen ist
die unterste die längste, die oberste die kürzeste und bei
der Ansicht von oben sind sie der Art über einander ge¬
lagert, dass die End-Contouren und Kerne aller drei Zel¬
len zugleich sichtbar sind. Man vergleiche die bekannte
Abbildung von Corti. Die Figur ist im Allgemeinen bim¬
förmig, der Art dass der freie Theil abgerundet ist und
sie mit breiter ßasis an die Coins articulaires antérieures
angeheftet sind. Mehr sagt Corti über diese Zellen nicht