Volltext: Untersuchungen über die Lamina spiralis membranacea. Ein Beitrag zur Kenntniss des inneren Gehörorgans

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Schwierigkeiten, die in der Natur der Sache begründet 
sind. Der Mensch ist desshalb bisher mit am wenig¬ 
sten Gegenstand der Untersuchung gewesen. Bei der re¬ 
lativen Seltenheit solcher Gelegenheiten, wo die hier in 
Betracht kommenden Theile in voller Integrität untersucht 
werden können, nimmt die Untersuchung eine ungleich 
längere Zeit in Anspruch und auch meine Untersuchungen, 
wenn sie auch die Existenz aller der bei Thieren aufge¬ 
fundenen Gebilde für den Menschen bestätigen konnten, 
sind doch viel zu wenig zahlreich um charakteristische Re¬ 
sultate geben zu können; besonders für die späteren Ge¬ 
bilde, das eigentliche Corti’sche Organ und seine Annexen, 
die ich, was die Existenz angeht bis ins kleinste Detail für 
den Menschen bestätigen kann, habe ich aufgehört, meine bis¬ 
herigen Erfahrungen für ausreichend zu erachten, da mir bald 
klar wurde, wie sehr gewöhnlich selbst bei sonst gesunden 
Individuen die hiehergehörigen Theile pathologischen Ver¬ 
änderungen, namentlich der fettigen Degeneration, ausgesetzt 
sind und wie selten daher ein vollkommen normales Exem¬ 
plar zur Untersuchung kommt. Es müssen daher erst bei Thie¬ 
ren die Verhältnisse vollkommen sicher ermittelt sein, ehe, 
mit Zuhülfenahme einer grossen Zahl menschlicher Sektio¬ 
nen hier die normalen Verhältnisse so genau festzustellen 
sind, dass die Physiologie sichere Anhaltspunkte gewinnt. 
Das Gesagte betrifft allerdings die Zähne selbst noch 
am wenigsten ; sie sind immer der am längsten erhaltene 
und am wenigsten veränderte Theil, indessen kann hier eine 
Bestimmung für den einen Theil wenig Werth haben, so 
lange sie in gleicher Weise für die andern unmöglich bleibt. 
Was über die äussere Form im Allgemeinen gesagt wer¬ 
den kann, sieht natürlich ab von den Verschiedenheiten der 
Regionen, der Individuen, der Gattungen u. s. w. Denkt 
man sich einen Durchschnitt durch einen Zahn in der Ait 
geführt, dass ermit dessen Längsaxe einenrechten Winkel bil¬ 
det, so erwartet man dem Namen nach und den Beschreibun¬ 
gen gemäss entweder ein Spitzbogen förmiges Bild oder ein 
unregelmässig viereckiges zu erhalten. Beides trifft nicht 
genau zu. Die obere Fläche ist allermeist nicht wirklich
	        
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