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Rob. Baumstark und Otto Cofynheim,
V er Suchsanordnung.
1. Versuche in vitro.
2. » an 2 pankreasexstirpierten Hunden.
3. » » 1 Magenfistelhund.
4. » » 1 Duodenalfistelhund.
5. » » 1 Jejunalfistelhund.
Versuche in vitro.
Wir haben rohe Fleischstückchen von 2—3 cm Länge und
1 cm Durchmesser mit natürlichem Pankreassekret 36 Stunden
unter Toluolzusatz im Brutschrank verdaut. Den Pankreassaft
gewannen wir aus der Duodenalfistel durch Salzsäureeinspritzung;
er enthielt etwas Galle beigemengt und wurde durch etwas
Darmextrakt eines anderen Hundes aktiviert. Nach 36 Stunden
waren die Muskelfasern vollständig aus dem erhaltenen Binde¬
gewebe herausgedaut. Das Bindegewebsgerüst der Fleisch¬
stückchen war vollständig zusammenhängend schlauchartig er¬
halten. Die mikroskopische Untersuchung bestätigte, daß das
Bindegewebe erhalten, die Muskelfasern restlos verdaut waren.
Herr Professor Ewald hatte die große Liebenswürdigkeit, in
diesen und den folgenden Versuchen unsere mikroskopische
Untersuchung zu bestätigen, wofür wir ihm auch an dieser
Stelle bestens danken.
Dieser künstliche Verdauungsversuch führt also zu dem¬
selben Resultat wie die histologischen Untersuchungen von
Kühne und Ewald und zeigt, daß der Darmsaft resp. das
Trypsin des Pankreassekrets rohes Bindegewebe nicht angreift.
Die beiden des Pankreas beraubten Hunde
schieden nach Fleischfütterung große Mengen des Fleisches
wieder aus, das in makroskopischen feinen Faserbündeln und
mikroskopisch in ganze Präparate einnehmenden Muskelschichten
nachzuweisen war. Bindegewebe fand sich aber ebensowenig
wie in dem Stuhl gesunder Hunde. Der Ausfall der Pankreas¬
verdauung war also ohne Einfluß auf die Bindegewebsverdauung.
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Der Magenfistelhund wurde am 3. Februar operiert.
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Es war ein kleines Tier von 4 kg mit einer für den Magen zu