•>12 M. Siegfried und H. Schmitz.
Waschwässer wurden mit Ammoniumcarbonat vom Baryt-
überschusse befreit, eingedampft, wiederholt mit Wasser ein¬
gedampft, in Wasser gelöst und auf 200 ccm aufgefüllt.
Wir haben zunächst den prozentischen Stickstoffgehalt
des in der Lösung vorhandenen Substanzgemenges ermittelt,
um zu sehen, ob N-reiche oder -arme Aminosäuren darin prä-
valieren. Zu dem Zwecke wurden parallel je 2 ccm der
Lösung in Wägegläschen eingedampft und bei 80° bis zum
konstanten Gewicht getrocknet, darauf der Rückstand, dessen
Gewicht also bekannt war, kjeldahlisiert.
1. 0,1452 g Substanz erfordern 17,0 ccm n/io-S. K ~ 16,39
2. 0.1430 * > ». 10,8 , > » == 10,46 >.
Da die stickstoffreiehste Aminosäure, welche sich in dem
Filtrate vom Phosphor wolframsäureniederschlag finden konnte,
das -Glykoko.il, 18,0°/o N enthält, deuten diese Zahlen darauf
hin, daß Glykokoll in großen Mengen vorhanden sein mußte.
Hierauf wurde die Lösung (195 ccm) eingedampft und
der dünne Sirup mit Salzsäure gesättigt, mit einem winzigen
Krystall Glutaminsäurechlorhydrat geimpft und 14 Tage im
Eisschrank (-[- 4°) aufbewahrt. Das auskrvstallisierte Glutamin¬
säurechlorhydrat wurde auf Glaswolle'abgesaugt und mit eis¬
kalter rauchender Salzsäure farblos gewaschen. Nach dem
Trocknen über Kalihydrat betrug die Menge 1,7 g.
Aus der Mutterlauge wurde nach Einengen in gleicher
Weise 1,5 g Chlorhydrat gewonnen. Zur Identifizierung wurde
jede Fraktion für sich aus Wasser durch Sättigen mit Salz¬
säure umkrystallisiert, abgesaugt, mit rauchender Salzsäure
gewaschen und über Ätzkali bis zum konstanten Gewichte ge¬
trocknet.
I. Fra k lion.
1. 0,2124g erfordern 12,0 ccm n/,0-S nach Kjeldahl,
2. Substanz in 20°/oiger Salzsäure gelöst, c == 2,4950, t = 20 *,
1 2, « = -f 1,10» (+ 0.01».
II. Frakt ion.
0,1834 g erfordern 10,2 ccm n/io-S.
Gefunden : Berechnet :
N 7,91 >, 7,79% 7,64 °/o
[a]J}° -f- 28,94° (für Glutaminsäure berechnet).