Ï'bt'ï die quantitative Bestimmung dos Cholesterins usw. 117
übereinstimmendes Verhalten beobachtet und mir brieflich er¬
klärt. daß die Substanz aus pathologisch verfetteten
Nieren zweifellos mit Cholesterylpalmitat iden¬
tisch sei.
Die Fraktion vom Schmelzpunkt 41 — 450 verhielt sich
gegenüber Reagenzien genau so wie die Fraktion 70—79".
Mit synthetischem Cholesteryloleat gemischt veränderte sie ihren
Schmelzpunkt nicht und dürfte also im wesentlichen aus Chol¬
esteryloleat bestehen. Hiermit stimmt das Resultat einer Hle-
mentaranalyse genügend überein.
0,16*5 g Substanz: 0,4978 g CO„. 0,1781 g 11,0.
Berechnet für C, H7s0.: C 83.00°/o, H 12.08
Gefunden: C 82,53y/o, II 12,11 °/o.
Zur Kontrolle habe ich in dem Ester eine quantitative
( bolesterinbestimmung vorgenommen:
0,2202 g Ester lieferten 0,5294 g Digitonincholesterid.
Dies entspricht 0,1287 g Cholesterin, während sich für die
angewandte Menge Ester 0.1308 g Cholesterin berechnen ; oder
in Prozenten ausgedrückt: der untersuchte Ester ergab 58,44%
Cholesterin, während sich für Cholesteryloleat 59,39 °/o Chol¬
esterin berechnen.
Der gefundene Wert stimmt also mit dem theoretischen
genügend überein, und es ergibt sich, daß auch hier das Chol¬
esterin das einzige neutrale Produkt der Verseifung darstellt
Die aus den verfetteten Nieren von mir isolierten Ester
habe ich Herrn Professor Aschoff übergeben, und er hat sich
überzeugt, daß sich diese Ester bei der Untersuchung im Pola¬
risationsmikroskop und gegenüber. Farbstoffen genau ebenso
verhalten wie die doppeltbrechenden Tropfen der Nieren; Alle
diese Versuche ergeben mit großer Wahrscheinlichkeit, daß
die doppeltbrechenden Tropfen der pathologisch verfetteten
Nieren aus Gemischen von Cholesterylpalmitat und Gholesteryl-
oleat bestehen; die Annahme von Craven Moore und
von White, daß es sich nicht um echte Ester, sondern um
lockere Additionsprodukte zwischen Cholesterin und Fettsäuren
handle, ist sicher unrichtig.
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