4-16 E. Abderhalden, E. S. London und A. Schittenhelm,,
hundes und betrachtet an dessen Hand die gesteigerte Aus¬
scheidung der Verfütterungsperiode inklusive des ersten Tages
der Nachperiode, so findet man, daß der Zufuhr von 1,071 g
Purinbasenstickstoff eine Ausfuhr von 1,044 g Purinstickstoff
(Allantoin, Harnsäure und Purinbasen) entspricht, d. h. daß die
zugeführten Purinkörper quantitativ umgesetzt wurden. Die
gesteigerte Ausfuhr betrifft vor allem den Allantoin- und den
Harnsäurestickstoff, während die Vermehrung des Purinbasen¬
stickstoffs kaum ins Gewicht fällt. Eine Steigerung des Gesamt¬
stickstoffs, welche um 0,4 g hinter der Berechnung zurückbleibt,
und der Phosphorsäure, die keine vollkommene Beurteilung zi^-
läßt, weil wir die Faeces nicht analysierten, geht mit der ge¬
steigerten Purinausfuhr Hand in Hand.
Die Verteilung des Gesamtpurinstickstoffs auf die einzelnen
Faktoren, auf die Mittelwerte der einzelnen Perioden berechnet,
ist die folgende:
100°/o Purinstickstoff geben für:
Periode
Allantoin
Harnsäure
i
Purinbasen
!
°/o
°/0
7.-8. V.
■
77
r 20,5
2,5
9.-11. »
74
25,0
1,0
Die Versuche haben zunächst das Resultat geliefert, daß
die Umsetzung der Nucleinsäure und die Desamidie¬
rung und Oxydation der Purinbasen trotz Ausschal¬
tung der Leber vollkommen ungestört vor sich geht.
Wir konnten weder eine Ausscheidung unzersetzter Nuclein¬
säure, noch eine abnorm vermehrte Purinbasenausfuhr konsta¬
tieren. Die Umsetzung ging vielmehr bis zur Harnsäure glatt
und quantitativ vor sich.
Um nun die Ausfuhr von Harnsäure und Allantoin zu be¬
urteilen, muß man die an normalen Hunden gewonnenen Er¬
fahrungen heranziehen. Dabei hat sich aber ergeben, *) daß der
‘) A. Schittenhelm, Über die Umsetzung verfütterter Nuclein¬
säure beim Hund unter normalen und pathologischen Bedingungen. Diese
Zeitschrift, 1909, Bd. LXI, S. m.