Zur Kenntnis biologisch wichtiger Oxydationen. III. 91
Schließlich wurden ein paar Aschebestimmüngen yorge-
noramen und zwar an dem direkt gefällten Präparat und an dem
durch Dialyse gereinigten. Erstere Bestimmung lieferte 4,05 %
Asche, letztere 3,1 °/o. Bertrand gibt für eine seiner Laccase-
Fraktionen aus Rhus einen Aschengehalt von 5,17 °/o an.
Zusammenfassung.
I.
1. Bei Wahl geeigneter Konzentrationen von Guajakon-
"äure und Hydroperoxyd läßt sich mit Hilfe der Guajakblau-
reaktion der Peroxydasegehalt bezw. die Peroxydasewirkung
auf etwa 10°/o genau bestimmen.
Mittels dieser Methode wurde die Peroxydase aus Coch-
learia. armoracia untersucht.
2. Die genannte Reaktion wird von der Acidität der Lösung
innerhalb der Grenzen +H = 10~2 bis ~0H = 10~2 sehr wenig
beeinflußt; die Gifte Chloroform, Formaldehyd, Chininsulfat
schädigen in verdünnter Lösung nicht.
3. Als Reinigungsmethode für die Präparate von Cöchle-
aria-Peroxydase eignet sich Dialyse weit besser als fraktio¬
nierte Fällung durch Alkohol. Im besten, d. h. pro Gewichts¬
einheit wirksamsten Präparat, welches die Verfasser bis jetzt
erhalten haben, wurden 10,4°/o N und 2,5°/o Asche gefunden.
4. Die Wärmeempfindlichkeit der untersuchten Peroxy¬
dase wurde gemessen. Bei 100° sinkt die Wirksamkeit schon
in Bruchteilen einer Minute auf die Hälfte.
5. Quantitative Vergleiche zeigen, daß man die Peroxyr
dasewirkung nicht einfach auf die Gegenwart dreiwertigen
Eisens und nicht auf diejenige von Chinonen zurückführen kann ;
bekanntlich rufen diese Stoffe ebenfalls die Guajakblaureaktion
hervor. Es wären zur quantitativen Erreichung der Peroxydase¬
wirkung viel größere Eisen- bezw. Chinonmengen erforderlich,
als sich tatsächlich vorfinden. Man ist vollständig berechtigt,
die Peroxydase zu den Enzymen zu zählen, und wird sie mit
Chodat und Bach als wesentlichen Bestandteil der Oxydasen
betrachten.