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Emil Gansser,
Salzsaure a-Methylaminopropionsäure C4H9N02. HCl.
Das Ghlorhydrat hinterbleibt ^als eisblumenartige Krystall-
masse beim Einengen der Lösung der Säure in der berechneten
Menge Wio-HCl im Vakuum. Es löst sich spielend in kaltem
Wasser, ebenso in Alkohol, woraus es erst nach dem Eindunsten
zum dicken Sirup zu Drusen erstarrt. Zur Analyse wurden die
rosettenartigen Drusen fein zerrieben, mit absolutem Alkohol
durchtränkt und scharf abgesaugt.
0,1818 g Substanz verloren im Vakuum über H,S04 0.000!) g.
0,1809 » vakuumtrockener Substanz ergaben 0,1841 g AgCl°
Berechnet: HCl = 26,13%; gefunden: HCl = 25,88%
Chloroplatinat der a-Methylaminopropionsäure
[(C4H9N0.2 • HCl), , PtCl4] • 2H20.
Versetzt man die a-Methylaminopropionsäure mit der be¬
rechneten Menge HCl und etwas überschüssiger Platinchlorid-
lösjmg, und läßt langsam verdunsten, so krystallisiert, nachdem
bis fast zur Trockene eingeengt ist, das Platinsalz in Form
honiggelber Prismen, welche einmal aus Wasser umkrystallisiert
in kaltem Wasser weniger, in heißem Wasser sehr leicht lös¬
lich sind. Das Salz enthält 2 Moleküle Krystallwasser, welche
es im Vakuum über H2S04 oder beim Erhitzen auf 105° abgibt
Es schmilzt bei 202° unter Aufschäumen und Schwarzbrauu-
tärbung. (Das Chloroplatinat Lindenbergs1; enthält kein
Krystallwasser und kann längere Zeit auf 110° erhitzt werden,
«ohne sich dabei irgendwie zü verändern»).
Die Analyse ergab :
I. 0,2146 g Substanz verlieren bei 105» 0,0121 g Wasser.
II. 0.2835 » > » im Vakuum über H,S04 0,0152 g Wasser.
Berechnet: H*0 = 5,52%; gefunden: I. 5,64%, II. 5,36%.
III. 0,2025 g des getrockneten Salzes ergaben 0,0638 g Pt.
Berechnet: Pt = 31,65%; gefunden: Pt = 31,51%
Kupfersalz der a-Methylaminopropionsäure
(C4H8N02)2Cu + 2H20.
Das Kupfersalz wurde schon von Lind en b erg dargestellt,
jedoch nicht analysiert. Dasselbe krystallisiert beim Digerieren
der wässerigen Lösung der freien Säure (1 : 5) mit einem
4) Lindenberg, J. pr. Ch. [2], Bd. XII, S. 252 (1875).