W. Klein und L. Dinkin.
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Eigene Untersuchungen.
A. Zur Cholesterinbestimmung.
Zur Bestimmung des Gesamtcholesterins in kleineren
Mengen Serum benutzt man am besten die kolorimetrische
Methode. Schon Burchard wies darauf hin, daß die hohe
Empfindlichkeit der Lieb ermann sehen Cholestolreaktion die
Möglichkeit eröffnet, den Cholesteringehalt kleinerer Mengen
Substanz auf kolorimetrischem Wege zu bestimmen. Aber beim
Serum stellten sich Schwierigkeiten in den Weg insofern, als
das Cholesterin, obwohl es sich in Äther sehr leicht löst, bei
der einfachen Ausschüttelung sehr unvollkommen in den Äther
übergeht. Zur Erklärung wird von einigen Autoren eine
chemische Bindung der Lipoide an die Eiweißkörper des Serums
angenommen (J. Bang, Grigaut); andere dagegen halten
eine physikalishe Anlagerung für wahrscheinlicher (Kumagava
und Suto, Cohn, Wacker und Hueck).
ln der neueren Zeit sind Methoden ausgearbeitet worden,
bei denen eine Abspaltung der Lipoide von den Eiweißkörpern
des Serums stattfindet und die dadurch eine bessere Extraktion
des Cholesterins gestatten. Man benutzt am besten die auch
von Eriboes, Wacker und Hueck empfohlene Methode von
Auteurieth und Funk.
Genau 2 ccm Serum werden nach Vorschrift mit 20 ccm
25°/oiger Kalilauge in siedendem Wasserbade 2 Stunden er¬
hitzt. Dabei tritt neben der Verseifung der fettartigen Sub¬
stanzen eine weitgehende Aufspaltung der Serumbestandteile
unter NI ^-Entwicklung ein. Nach dem Erkalten wird die
Flüssigkeit im Scheidetrichter 6mal mit je 50 ccm Äther je
5 Minuten lang gründlich ausgeschüttelt. Die vereinigten
Ätherauszüge werden abdestilliert, und das Cholesterin, das
vielfach als weißer krystallinischer Belag am Boden des Ge¬
fäßes bleibt,1) in genau 100 ccm Chloroform aufgenommen.
') Ob die Spaltung der Cholestorinester dabei eine vollständige
ist, und ob der Rückstand aus reinem Cholesterin besteht, wurde nicht
nachgeprüft.