Serologische Studien mit Hilfe der «optischen Methode».
VI. Mitteilung.
Von
Emil Abderhalden und A. Israël.
Mit drei Tafeln.
(Aus dem physiologischen Institut der tierärztlichen Hochschule, Berlin.)
(Der Redaktion zugegangen am 19. Dezember 1909.)
Bei dem folgenden Versuche wurde einem 6600 g schweren
Hunde am 19. XI. Blut entnommen. Das nach dessen spon¬
taner Gerinnung abgeschiedene Serum spaltete Seidenpepton
nicht. Dieser Befund steht in Übereinstimmung mit den bis¬
herigen Resultaten. Sérum vom normalen Hunde bewirkt keinen
Abbau von Peptonen und von Proteinen. Nun wurden dem Ver¬
suchstier am 20. XI. 0,025 g Edestin in Form einer Suspension
subcutan eingespritzt. Das Serum des am 25. XI. entnommenen
Blutes hatte auf Seidenpepton eine nur geringe Einwirkung.
Wir wiederholten nunmehr die Zufuhr von Edestin. Am 25. XI.
erhielt der Versuchshund 0,075 g Edestin und am 5. XII. 0,5 g
Edestin. Am 6. XII. wurde Blut entnommen. Das aus ihm er¬
haltene Serum wurde zu den Versuchen I—IV verwendet. Es
wurden alle angewandten Peptone abgebaut.
Im Anschluß an diese Versuche haben wir auf die zu
diesen Untersuchungen dienenden Peptone wechselnde Mengen
von Hefepreßsaft einwirken lassen. Die Versuche V—XI ergeben
die erhaltenen Resultate. Die einzelnen Kurven zeigen einen
ganz ähnlichen Verlauf wie die durch Serum immunisierter
Tiere gewonnenen.