t'ber das Vorkommen von Arginin in den Stierhoden. 347
Nacht stehen gelassen. Fs schied sich das Pikrat in der Form
feiner gelber Nadeln aus. Das durch Umkrystallisation aus
heißem Wasser gereinigte Pikrat schmolz bei 210ô und gab ’
bei den Analysen die folgenden Werte.
«Uööi it Substanz gaben 30,8 ccm Sticksloff bei 11« C. und 708,5 mm B.
entsprechend 24,38% N.
0.1258 g Substanz gaben 25.8 ccm Stickstoff bei 10° C. und 780 mm B.
entsprechend 24,23% N.
(1,0924 g Substanz gaben 0,0344 g H„0 ^ 4.18% 11. und 0,1200 g CO
35,71" .. C.
Berechnet für Cf)H14N4Os C(.Ua0;0,:
N 24,32 °/o
C 35,73",
11 4,22%
Gefunden:
24.33% 24.23° .*
35,71 " .
4,18%
Die Krystallform und die analytischen Daten stellen es
außer Zweifel, daß das von uns erhaltene Pikrat mit dem Ar¬
gininpikrat identisch ist. Somit ist mit Sicherheit erwiesen,
daß das Arginin als ein normaler' Bestandteil der Stierhoden
vorkommt.
Außer den Stierhoden ist das Arginin auch bereits in
der Ochsenmilz.1) und im Fischfleisch2) aufgefunden worden.
Wir sind nun davon fest überzeugt, daß das Arginin sich viel
weiterer Verbreitung im tierischen Organismus erfreut, wie man
bis jetzt annimmt. Daß J. Mochizuki und V. Kotake3) nicht
das Arginin unter den autolytischen Produkten der Stierhoden
nachzuweisen vermochten, kann vielleicht dadurch erklärt werden,
daß die Hodensubstanz ein Ferment enthält, welches spaltend
auf das Arginin einwirkt wie Arginase. Ob tatsächlich ein
arginaseartiges Ferment in den Stierhoden vorhanden ist, be¬
absichtigen wir durch weitere Untersuchung zu entscheiden.
') Wl. Gulewiisch u. A. Joche 1 sohn, Diese Zeitschrift. Bd. XXX.
*) U. Suzuki u. K. loshimura, Diese Zeitschrift, Bd LX11. S. 1.
F. Kutscher, Diese Zeitschrift, Bd. LXIfl, S. 104.
:i) J. Mochizuki u. Y. Kotake. Diese Zeitschrift, Bd. XLIIf, S. 185.