Zur Frage nach der Identität von Pepsin und Chymosin. 321
Tabelle V.
1 :
% X io*j
N(m N (K™troll- Vcr(laut i
Mett
l
Saure) rohr)
1
Schwein . .
1
!
.
0.72')
r
14,1 7.4 ti.7 ;
2,1
Kalb . . . .
10,0 ‘1,4 7,2
2,5
infusion nicht dem Pseudopepsin zuschreiben zu müssen, wie
ich es damals für möglich hielt, sondern dem Pepsin/ Gleich¬
zeitig lehren aber Tabelle IV und V, daß die Pepsinwirkung
der Chymosinwirkung gegenüber in den Hintergrund tritt. Hei
den Labessenzen des Handels tindet man sehr oft keine oder
nur äußerst geringe Verdauung nach Mett: das erklärt die
von mir gefundene vollkommene Parallelität für Gerinnung und
Verdauung des Käsestolfs für drei von mir untersuchte Prä¬
parate. Jedoch wird man unten sehen, daß die Verdauungs¬
versuche mit den mit HCl digerierten Lösungen nicht erlauben,
einen Schluß auf die Menge des verdauenden Enzyms zu machen.
Wie schon oben erwähnt wurde, schien mir die Tatsache,
daß gereinigtes Schweinsenzym beim Digerieren mit HCl 0,2°/<>
sich ebenso verhielt als die nach Hammarsten bereiteten
Kalbsmageninfusionen, eine Stütze für die dualistische Auf¬
fassung. Hier waren nämlich die Verunreinigungen nicht zur
Erklärung eines Verdecktseins der labenden Wirkung heran¬
zuziehen. Die einzige Möglichkeit schien zu sein, wie Prof.
Pekelharing in einer Korrespondenz über die Angelegenheit
bemerkte, daß beim Vernichten eines Teils des Enzyms während
der Erhitzung Stoffe gebildet wurden, die auf die Gerinnung
störend wirkten. Um dies zu prüfen, habe ich versucht, das
erwärmte Enzym von diesen Stoffen durch erneute Reinigung
zu befreien. Hier folgt die Beschreibung des Versuchs in extenso.
360 mg des Enzympulvers wurden vorsichtig in 780 ccm
HCl 0,2 °/o gelöst und in der oben erwähnten Weise das Chy¬
mosin abgeschwächt bis zur Gerinnungszeit 4 Stunden 50 Mi¬
nuten. Die nicht erwärmte Lösung gerann bei derselben Tem-
') Nicht direkt bestimmt, aber dieselbe Menge;Säure als in Ta¬
belle IV zugegeben.