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W. Mooser
säure getrocknet worden. Vorerst nahmen wir Bestimmungen
mit reinen Phenol- bezw. Parakresollösungen von bekanntem
Gehalt vor. (Tabelle I.)
Aus den in Tabelle I niedergelegten Zahlen geht hervor,
daß die Genauigkeit der Methode nichts zu wünschen übrig läßt.
Da nicht ohne weiteres anzunehmen war, daß bei einer
Destillation von Phenol oder Kresollösungen von bekanntem
Gehalt dieselben guten Resultate erhalten würden, führten wir,
umsomehr als in der uns zu Gebote stehenden Literatur keine
diesbezüglichen Angaben sich vorfanden, gleiche Versuche mit
vorgängiger Destillation aus. Die dabei erhaltenen Resultate
weisen darauf hin, daß eine unter guter Kühlung vorgenommene
Destillation reiner wässeriger Phenol- und Kresollösungen keine
Fehlerquelle bedingt. (Tabelle II.)
Tabelle II.
Die Phenole in Wasser gelöst, die Lösung destilliert und das
Destillat nach Kossler-Penng titriert.
Versuchs¬
nummer
Verwendet
Gefunden
Zurückerhalten
Phenol
g
p-Kresol
g
Phenol
g
p-Kresol
g
Phenol
°/o
p-Kresol
' °/0':
8
0,0445
_
0,0448
_
100,74
9
0,1098
—
0,1097
99,99
—
10
0,2787
—
0,2791
—
100,14
—
11
—
0,0542
—
0,0541
—
99,3
12
—
0.0865
—
0,0870
—
100,5
13
—
0,4000
—
0.3997
—
99,9
Zur Abscheidung der Harnphenole aus ihren ätherschwefel¬
sauren Salzen ist bisher allgemein eine Destillation des kon¬
zentrierten Harns mit Schwefelsäure vorgenommen worden;
Kossler und Penny geben dementsprechend an, daß dem auf
ein Fünftel eingedampften Harn so viel Schwefelsäure zuzu¬
setzen sei, bis die Flüssigkeit ca. 5°/o der ursprünglichen Harn¬
menge davon enthalte. Wie lange die wiederholte Destillation
fortzusetzen sei. bezw. auf welches Volumen die saure Harn-