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Zerfall und Leben der Blutplättchen.
natürlich keine Kautschukverbindung eingeschaltet sein nach
dem, was über die Kautschukwirkung oben gesagt ist. Bei
geringem Gehalt der im Kautschuk vorhandenen wirksamen
Substanz in der Lösung bekommt man eventuell die Bewe¬
gungen ohne weiteres gut zu sehen, bei stärkerem tritt Quel¬
lung ein. Es scheint, als ob ganz minimale Spuren schon auf
die Blutplättchen einwirken. Die zur Aufnahme der Lösungen
benutzten Gläser müssen natürlich gut gereinigt sein. Ich habe
eine Zeitlang Fehler dadurch gehabt, daß die Gläser zum
Trocknen in der üblichen Weise auf ein Holzgestell gebracht
waren. Es zeigte sich, daß dabei schädigende Stoffe vom Holz
an das Glas abgegeben werden können. Man soll sie also, wenn
man sie nicht selbst gereinigt hat, immer vor dem Gebrauch
mit reinem Wasser ausspülen oder besser ausdämpfen. Beim
Ausdämpfen hat man aber zu beachten, daß die Koch flasche
nicht mit Gummipfropfen verschlossen werden darf. Mit Watte
verschlossene und durch trockene Hitze sterilisierte Glâsèr ent¬
halten meist Produkte der trockenen Destillation, gereinigte
Watte reagiert gewöhnlich sauer durch den beim Entfetten
benutzten Äther. Äther selbst enthält, wenn er am Licht ge¬
standen hat, außer anderen Verunreinigungen, reichlich Peroxyd,
ist also dashalb zum Reinigen nicht zu verwenden. Vs sind
in jedem Laboratorium meist eine Fülle von Möglichkeiten der
Verunreinigung einer Lösung, die, obwohl sie für gewöhnlich
nicht in Betracht kommen, die Untersuchung der so äußerst
empfindlichen Blutplättchen erschweren können.
Besonders machen Verunreinigungen sich geltend bei den
zur Untersuchung benutzten Objektträgern und Deckgläsern. Da
die Blutplättchen sich an diesen dicht anlegen, können auch Spuren
fremdartiger Substanzen wirksam sein. Ich reinige die Gläser
jetzt folgendermaßen. Einbringen der ungebrauchten Gläser
in reine Salzsäure für einige Stunden, Abwaschen jeden Glases
einzeln unter der Wasserleitung, dann noch Aufbewahren in
destilliertem Wasser mehrere Stunden oder Tage, und Abtrocknen
mit reinem Filtrierpapier. Vor dem Gebrauch werden die Gläser
dann noch erhitzt, Objektträger direkt über der Flamme, Deck¬
gläschen auf Asbest oder Glimmerscheibe. Gebrauchte Gläser