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Adolf Oswald.
wurden gesammelt und in beiden zusammen annähernd die ein¬
geführte Menge Jod wieder gewonnen. Nähere Beachtung
wurde der Art, in welcher das Jod ausgeschieden wird, ge¬
schenkt, Die Resultate stimmten unter sich in allen Ver¬
suchen überein. Ich beschränke mich hier auf die Anführung
folgenden, des einzigen bisher vollständig durchgeführten
Versuches.
Ein Kaninchen hatte 10 g 3-5-Dijod-l-tyrosin (= 5,86 g Jod)
zugeführt bekommen. Der unter Toluol auf bewahrte Urin,
1457 ccm betragend, enthielt 5,0617 g Jod. Nachdem er mit
Essigsäure neutralisiert worden wrar, wurde er mit Silbernitrat
versetzt, so lange sich noch ein Niederschlag bildete. Auf Zusatz
geringer Mengen verdünnten Ammoniaks nahm dessen Menge
noch zu, es wurde daher abwechselnd von beiden Reagenzien
vorsichtig zugesetzt, bis keine Fällung mehr erfolgte. Der Silber¬
niederschlag w urde abgesaugt, mit Wasser gewaschen (Filtrat
-f- Waschwasser = Filtrat A) und darauf in ausgekochter ver¬
dünnter Salpetersäure gelöst. Das unlösliche Chlor- und Jod¬
silber wurde abgesaugt und das hellgelbe Filtrat mit Ammoniak
versetzt, wobei ein schneeweißer, flockiger Niederschlag ent¬
stand. Mit dem Zusatz von Ammoniak wurde solange fort¬
gefahren, bis sich kein Niederschlag mehr bildete. Der Nieder¬
schlag wurde abgesaugt, mit Wasser gewaschen (Filtrat -f
Waschwasser = Filtrat B); darauf in Wasser aufgeschwemmt,
mit Schwefelwasserstoff zersetzt und das Schwefelsilber ent¬
fernt. In einem aliquoten Teil der hellgelben Lösung (ich be¬
zeichne diese Fraktion als Silberniederschlag) wurde das Jod
quantitativ bestimmt. Ebenso wurden Filtrat A und B ent-
siibert und in einem aliquoten Teil derselben eine quantitative
Jodbestimmung vorgenommen. Die Resultate der Jodbestim¬
mung sind folgende:
Gesamteinfuhr = 5,866 g Jod.
Im Urin insgesamt wiedergefunden . .......... 5.0617 g Jod
im Silberniederschlag gefunden 2,6806 g Jod
». Filtrat A gefunden 0,0101 » »
, » B » 0,0099 > »
Total 2,7006 g Jod 2,7006 g Jod
Ionisiertes Jod 2,3611 g.