Volltext: Über die Rolle des Glykogens bei der Gärung durch lebende Hefe. II. Mitteilung (90)

356 HansEuler, 
Wie früher erwähnt, war ein ähnlicher Effekt bei der 
zellfreien Gärung durch Hefepreßsaft bereits mehrfach beob¬ 
achtet worden, zuerst von A. Macfadyen, Harris Morris 
und S. Rowland und später von Harden und Young.l) 
Beim Aufsuchen von Zwischenprodukten der alkoholischen • 
Gärung muß natürlich die genannte Differenz A—C berück- r 
sichtigt werden. Bis jetzt haben wir uns über die Art dieses 
Zwischenprodukts, welches diese Differenz veranlaßt, nicht ge- 
.. äußert - r 
ln Hardens und Youngs neuester Mitteilung wird die 
Tatsache festgestellt, daß in dem Extrakt von Trockenhefe 
bei der Vergärung von Fruktose eine rechtsdrehende glykogen^ 
artige Substanz gebildet wird. «Diese Ergebnisse» — sagen 
die genannten Forscher — « scheinen uns schon einiges Licht 
auf die Ursache der Differenz zu werfen, welche zwischen 
dem vergorenen Zucker und der entwickelten Kohlensäure 
besteht, nicht allein im Falle von Hefepräparaten, sondern 
auch in lebender Hefe». Euler und seine Mitarbeiter haben in 
neuen Arbeiten von der Existenz dieser Differenz zwischen 
dem Betrag des tatsächlich von der lebenden Hefe aus einer 
Glukoselösung entfernten Zuckers und dem Betrag der ent¬ 
sprechenden Kohlensäuremenge, A—C, geschlossen, daß die 
Hexose eine Umwandlung erleiden muß, welche sie direkt ver¬ 
gärbar macht, und daß die Differenz A—C den Betrag der 
Hexose darstellt, welche sich in diesem Umwandlungszustand 
befindet. Es scheint indessen kein guter Grund für die An¬ 
nahme vorzuliegen, daß Eulers und Johanssons A—C nicht 
auf Rechnung der wohlbekannten Glykogenbildung gesetzt 
werden kann, welche, wie Pavy und By waters gezeigt haben, 
von der verlangten Größenordnung ist. Es soll im nachfolgenden 
nun in aller Kürze zweierlei gezeigt werden: 
1. Die von Harden und Young mir unterstellte Be¬ 
hauptung, daß der Betrag A—C die Zuckermenge angibt, 
welche sich im Umwandlungszustande befindet, haben wir 
niemals geäußert, vielmehr haben wir stets unsere Ergebnisse 
als empirische Feststellungen betrachtet, und uns einst- 
‘) Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. 37, S. 1067, 1904.
	        
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