1*2 F. Lippich,
pillarrohr lag bei 186°; 0,1943 g Substanz = 24,5 ccm N (15,4°;
749 mm).
CwH10N2Ot. Ber.: N = 14,74°/o.
; Gef.: N = 14,77•/•.
Die beschriebenen Substanzen sind, dem synthetischen
Ausgangsmaterial entsprechend optisch inaktiv. Vergleicht man
mit den Eigenschaften des eben beschriebenen Anhydrids die
entsprechenden des Anhydrids der Leucinursäure : große, glän¬
zende, zu leucinartigen Schuppen vereinigte Tafeln aus Wasser;
größere Wasser- und besonders leichtere Ätherlöslichkeit;
Schmelzpunkt 2120 im geschlossenen Kapillarrohr, so ist er¬
sichtlich, daß gegebenen Falles die Anhydrisierung der (Jramido-
säuren mit Erfolg zur Entscheidung herangezogen werden kann,
ob Leucin oder Phenylalanin vorlag.
Galt die eingangs beschriebene und weiterhin besprochene
Reaktion im besonderen dem Nachweis von Leucin, so läßt
sich die Bildung von Uramidösäure wenigstens in einem ge¬
wissen Ausmaße allgemein dazu verwenden, um zu entscheiden,
ob ein vorliegender Körper eine Aminosäure ist oder nicht,
hauptsächlich auch dann, wenn eine nur sehr kleine Menge
desselben zur Verfügung steht. Da diese Entscheidung unter
Umständen von Wichtigkeit sein kann, so sei diesbezüglich
eine rasch und einfach auszuführende Reaktion von genügender
Empfindlichkeit mitgeteilt.
Die Grundlage dieser Reaktion bildet die schon seinerzeit
mitgeteilte1) Beobachtung, daß Uramidosäuren und deren Salze
mit salpetersaurem Quecksilberoxyd einen flockigen Niederschlag
geben, der den entsprechenden Reaktionen mit Harnstoff oder
Aramoniaksalzen an Empfindlichkeit nicht nachsteht, der jedoch
im Gegensatz zu den letzteren, sehr ähnlichen Niederschlägen
nicht nur im Überschuß der Säure, sondern auch mit derselben
Leichtigkeit im Überschuß des zur Neutralisation verwendeten
Alkalis löslich ist.
Die Reaktion wird in folgender Weise ausgeführt. 1—5 mg
Aminosäure werden in einer Eprouvette von den bei der eben
*) B. B.. Bd. 41, S. 2953, 1908.