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120 Ernst Steinitz,
wiegend aus Gichtikern besteht; ebenso ist der Vergleich
zwischen Männern und Frauen, der für letztere einen niedrigeren
Wert ergibt, nur mit Einschränkung möglich.
Auch bei purinhaltiger Ernährung lassen sich wahr¬
scheinlich vergleichende Untersuchungen durchführen, wenn
die Quantität der purinhaltigen Nahrungsmittel annähernd
gleichmäßig festgesetzt wird. In gewissen Grenzen bedingt die
Diät innerhalb kürzerer Zeit nicht einmal erhebliche Differenzen
(Tabelle 5). Bleibt die Zusammensetzung der Nahrung jedoch
ganz dem Zufall überlassen, so ergeben sich auch bei Nor¬
malen große-Schwankungen. Bei monatelang fortgesetzter
purinfreier Diät scheint bei Gichtikern manchmal der Harn¬
säurespiegel des Blutes dauernd herunterzugehen.
Tabelle V.
-: ■ v . :.v
Bl
purinfreier
Diät
#/«o
uthamsäure t
mäßigem
Fleischgenuß
. °/oo
ei
gemischter
Kost
>o
L., Echte Gicht . ......
W., Atyp. Gicht, Diabetes . .
Normale . . . .......
0,034
0,039
0,015-0,031
0,036
0,049
0,024-0,045
Von großem Interesse war es, mit der neuen Methode
die Atophanwirkung auf die Blutharnsäure zu verfolgen.
Wir konnten bereits 2% Stunden nach der ersten Atophan-
dosis, also kurz nach erfolgter Resorption eine beträchtliche
Verminderung der Blutharnsäure feststellen (von 0,048 auf
0,037 ®;00 ), die auf eine zweite Dosis nach weiteren 21/s
Stunden noch zugenommen hatte. Starke und (in 11 Fällen)
absolut regelmäßige Abnahme der Blutharnsäure erzielten
wir durch Verabreichung steigender großer Dosen innerhalb
weniger Tage (etwa 40 Tabletten in 4—5 Tagen steigend
von 4 auf 8—10 täglich). Während jedoch Bass und Frank
von völligem Schwinden der Harnsäure bei Atophan sprechen,
blieb für unsere Methode die Blutharnsäure stets quanti¬
tativ nachweisbar. Die Abnahme betrug durchschnittlich
50%. — Nach dem Aussetzen des Atophans stiegen die