Naturgeschichte der Mollusken während des Jahres 1846. 397
gender Mantelbucht. So fügen sich Ordnungen in folgendes
Schema:
I. Ordnung. Orthoconchcie. Thier und Schale symme¬
trisch, gleichschalig, immer mit mindestens zwei Muskelein¬
drücken, Normalstellung senkrecht.
1. Unterordnung. Sinupalleales. Das Thier ist mit einem
zum Theil geschlossenen Mantel und mit langen, ausdehnbaren
Röhren versehen. Schale hinten mit Mantelbucht.
2. Unterordnung. Integropalleales. Mantel offen mit
kurzen nicht zurückziehbaren Röhren; keine Mantelbucht an
der Schale.
II. Ordnung. Pleur oconchae. Thier und Schale unsym¬
metrisch, Normalstellung seitlich, auf der Seite liegend. Es
ist daher eine obere und eine untere Schale vorhanden. Die
Mantellappen sind getrennt, und bilden niemals hinten Röhren.
Die Unterordnung der Sinupalleales ist nur scheinbar
eine natürliche; die hierher gehörigen Muscheln sind zwar
durch einen vortrefflichen Charakter die Mantelbucht vereinigt,
aber manche Muscheln besitzen doch rückziehbare Röhren,
ohne dass an der Schale eine Mantelbucht bemerkbar wäre
(Cyclasidae d’Orb.), an der nach d’Orbigny die Mantelbucht
sehr klein sein soll. Jedenfalls bildet diese Familie einen
Uebergang. Mit der Eintheilung in symmetrische und unsym¬
metrische Thiere kann ich mich nicht einverstanden erklären,
da alle übrigen angegebenen Charaktere, ausser der Unregel¬
mässigkeit in die Ordnung Integropalleales übergreifen. Frei¬
lich lässt sich nicht läugnen, dass die hierher gehörigen Fa¬
milien , welche so ziemlich den Monomyarien entsprechen, sich
recht gut aneinander schliessen. Ausser den wirklich Einmus-
ke.ligen kommen die auf dem Uebergange zu den Zweimuskli-
gen stehenden Gattungen Aricula und Meleagrina wieder in
diese Abtheilung, was gut ist, die Gattung Pinna dagegen
muss als regelmässig ausgeschlossen werden. Diese Trennung
von Meleagrina und Pinna ist nicht natürlich (d’Orbigny setzt
Pinna zu den Mytilaceen, was ich für einen Missgriff halte.
Die zweimusklige Gattung Chama kommt auf diese Weise zu
den Einmuskligen.
Zu seinen Sinupalleales zählt Verf. die Familien Pholadidae
— Myacidae (Solen, Panopaea, Pholadomya, Glycymeris, Mya und