64 Heidexhain. Physiologie der Absonderungsvorgänge. l.Abschn. Speicheldrüsen.
Ein Unterschied liegt darin, dass schon die ruhende Submaxillaris proto¬
plasmareichere Zellen besitzt, als die Ohrspeicheldrüse.
2. Die Schleimdrüsen.
Verwickeltere Verhältnisse, als die Eiweissdrüsen, zeigen in ge¬
wisser Beziehung die Schleimdrüsen, insoweit bei anhaltender Ab-
sonderungsthätigkeit ein geringerer oder grösserer Theil ihrer Zellen
zu Grunde geht. Verfolgt man die Verhältnisse, wie sie sich an der
Submaxillaris oder der Orbitalis des Hundes bei Reizung ihrer cere¬
bralen Absonderungsnerven gestalten, so ergeben sieh je nach der
Dauer und der Intensität der Thätigkeit folgende Wandlungen.
Die ruhenden Schleimzellen sind gross, hell, zeigen abgeplattete
wand ständige Kerne, umgeben von einer geringen Menge von Proto¬
plasma, von welcher aus sich äusserst feine, leicht übersehbare Fäd-
chen durch das Innere der Zelle in grossmaschigem Netze fortsetzen.
Fig. 20. Orbitaldrüse des Hundes. Buhe-
Der bei Weitem grösste Theil der Zelle wird von einer hellen Sub¬
stanz eingenommen, welche die Maschen des Protoplasmanetzes er¬
füllt und das Absonderungsmaterial darstellt (Paraplasma). Diese
Substanz (Mucigen) ist eine Vorstufe de^ Mucin und zeigt fast alle
Reactionen des letzteren. Nur soll nach Watney1 2 und Klein - das
Mucigen von Hämatoxylin nicht gefärbt werden, wohl aber das Mucin.
Man kann deshalb die thätige von der ruhenden Drüse durch Häma-
toxylinfärbung unterscheiden.
1 Watney, Proceed. Roy. Soc. XXII. p. 294. 1S74.
2 Klein, Quarterly journal of microscopical science. X. S. XIX. p. 142. 1S79.