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Beiträge zur Kenntnis des Betains.
Lösungswärme von wasserfreiem Retain.
Zur Bestimmung der Lösungswärme benutzte ich das
von Josef Jannek und Julius Meyer1) angegebene Ver¬
fahren. In ein oben verengtes De war-Gefäß mit Silberbelag
tauchte ein Rührer und ein in Vso Grade geteiltem Beckmann-
Thermometer. Der Wasserwert dieses Kalorimeters mit Zubehör
wurde durch Zusatz von 50 ccm Leitungswasser von 13,7° zu
50 ccm destilliertem Wasser von 17,6° aus dem Temperatur¬
abfall von 1,57° zu 25 cal. berechnet. Das Kalorimeter wurde
mit 100 ccm destilliertem Wasser von etwa 17,9® gefüllt und
das Thermometer abgelesen, sobald sich eine konstante Tem¬
peratur eingestellt hatte. Betain wurde aus einem verschlossenen
Wägegläschen rasch eingetragen und nach Temperaturkonstanz
wieder abgelesen. Durch Umschwenken des Dewar-Gefäßes
überzeugte ich mich, daß alle Brocken gelöst und kein Betain
an den Wandungen, dem Thermometer und Rührer haften
geblieben war.
Die Lösungswärme wurde aus der Formel;:
R=-(a+p)(t2-g |
berechnet, wto m das Molekulargewicht, s die angewandte Sub¬
stanzmenge, a die Wassermenge, p den Wasser wert und t2—tt
die Temperaturdifferenz bedeutet.
»
m
s
g
a
ccm
P
ccm
t,-t| :
R
117,12 j 2,1103
117,12 | 2,5335
100
100
25
25
0,205°'
0,235 °‘
-f 1422 cal.
-f1347 cal.
Die Lösungswärme beträgt im Mittel + 138p cal.
Hygroskopizität von Betain.
Über das Verhalten von wasserfreiem Betain an der Luft
geben folgende Wägungen Aufschluß:
*) z anorg. Ch., Bd. 83, S. 65 (1913).
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