110 L. Lichtwitz und A. Renner,
Diese Werte stimmen gut überein. In der Kolonne I
(eingeklammerte Zahlen) ist die Änderung des spezifischen
Gewichtes mit der Temperaturänderung berücksichtigt. Die so
berechneten Werte zeigen Abweichungen, die innerhalb der
Fehlerbreite liegen. Wir haben daher bei unseren Versuchen
den Einfluß der Temperaturabhängigkeit des spezifischen Ge¬
wichts auf die Viskosität nicht berücksichtigt.
Versuche mit Serumalbumin.
Mehrfach umgefälltes und durch Dialyse elektrolytfrei ge¬
machtes Albumin aus Pferdeserum.
Tabelle II.
Beobachtete Werte
Umgerechnete Werte
Temperatur
Durchlaufzeit
in Sekunden
Temperatur
Durchlaufzeit
in Sekunden
°/o
15,1
64,5
15,0
64,7
100
20,0
57,1
20,0
57,1
88
24,6
51,1
25,0
50,7
79
30,0
45,5
30,0
45,5
71
35,1
40,8
35,0
40,9
63
39,3
38,0
40,0
37,3
58
44,8
34,2
45,0
34,0
52,5
49,5
31,7
50,0
31,5
49
57,0
28,0
55,0
29,0
45
Die Viskosität der Albuminlösung nimmt also mit steigender
Temperatur ab. Und die Zahlen in Stab 5, verglichen mit
Tabelle I, zeigen, daß die Temperaturabhängigkeit bei der
Albuminlösung innerhalb der Beobachtungsfehler dieselbe ist
wie bei reinem Wasser. Es ist also die Änderung der Visko¬
sität mit der Temperatur in verdünnten Albuminlösungen nur
durch das Wasser und nicht durch das Kolloid bedingt.
Ebenso verhält sich menschliches Blutserum.