Über funktionelle Beziehungen beider Gehörorgane. 273
dierender Bahnen beider Seiten mag dieser ganzen Wechselwirkung
als lokale Grundlage dienen.
Eine solche wird auch gefordert durch die binauralen
Lokalisationserscheinungen, welche eine Beziehung diotischer
Erregungen begleiten, die (wohl die einzige Bedingung) in sol¬
chen korrespondierenden Bahnen verlaufen. Bei diotischen
Reizungen giebt es immer gleichzeitig so viele von einander
unabhängige interaurale Lokalisationen, als es solche Paare
Erregungen leitender Bahnen gieht. Der spezielle Ort der
Lokalisation zwischen dem reinen Rechts und Links hängt
vom Intensitätsverhältnis dieser Erregungen ab. Eine qualitative
Verschiedenheit der beiderseitigen Reize oder eine Diplakusis
ist (wenn bedeutender) nur deshalb ein Hindernis für die ein¬
heitliche interaurale Lokalisation, weil sie zugleich einen Inten¬
sitätsunterschied jener Erregungen setzt.
Die drei hier unterschiedenen funktionellen Beziehungen
beider Gehörorgane können wir wohl, ohne sie damit endgültig
zu charakterisieren, kurz als unmittelbare, mittelbare und hetero¬
gene bezeichnen.
Martins, Beiträge I.
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