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und nachdem diese Schnitte eine kurze Zeit hindurch im
Wasser gelegen haben, beginnen die Kügelchen, welche
in den Zellen gelagert sind, ihre Rotations-Strömungen.
Diese Bewegungen in den einzelnen Zellen sind hier be¬
sonders deutlich wahrnehmbar, indem die Wände der Zellen
ganz ungefärbt und vollkommen durchsichtig sind, während
die Kügelchen, welche eben diese Bewegung zeigen, schön
grün gefärbt sind. In jeder einzelnen Zelle findet sich
eine besondere, ganz für sich bestehende Rotations-Strö¬
mung, welche in ihrer Richtung, unabhängig von den Strö¬
mungen in den nebenanliegenden Zellen ist, wie man
dieses am deutlichsten in der Abbildung selbst sehen kann,
wo die Richtung der Ströme stets durch die Pfeile ange¬
deutet ist.
Die grünen Zellensaft-Kügelchen dieser Pflanze, so
wie alle übrigen festeren Massen, welche in den Zellen
dergleichen Pflanzen noch zuweilen Vorkommen, steigen,
ähnlich wie bei den Charen, auf der einen Seite der Zelle
hinauf, ändern an der einen Grundfläche der Zelle ihre
Richtung, um zur anderen Seite der Zelle zu gelangen
und an dieser hinabzusteigen; auf der entgegengesetzten
Grundfläche der Zellen dreht sich die Richtung der Kü¬
gelchen wieder zu der ersteren Seite der Zelle, um hier
wieder hinaufzusteigen und den ganzen Lauf von Neuem
zu beginnen. Es zeigt sich also hierselbst, dafs die ganze
Rotations-Strömung in dem Laufe der Kügelchen besteht,
welche beständig, der inneren Fläche der Wand entlang,
um die Höhle der Zellen verlaufen: wo keine Kügelchen
sind, da sieht man auch keine Bewegung, und würde sich
daselbst der Zellensaft bewegen, so wäre diese Bewegung
nicht wahrnehmbar, weil der Zellensaft ganz wasserhell
und vollkommen durchsichtig ist. Es ist von besonderem
Interesse zu sehen, wie die Umdrehung des Kügelchen¬
stromes an den Enden der Zellen erfolgt, besonders wenn
sich eine grofse Menge derselben zusammengehäuft hat,
wie bei e oder bei f; hier kommt es zuweilen vor, dafs
dieselben das Ende der Zelle so stark füllen, dafs eine