BIBLIOGRAPHIE.
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spült den Magen nüchtern, resp. nach Darreichung eines Probefrühstücks aus,
und wartet dann eine Zeitlang ab; der nunmehr gewonnene Magensaft ist ab¬
solut rein, stark sauer (0,37°/0) und von grosser eiweissverdauender Kraft.
Narbut, W. Die Hypophysis cerebri und ihre Bedeutung für den Orga¬
nismus. Diss. ».-Petersburg. 1903.
Durch zahlreiche Versuche an Hunden mit totaler und parzieller Exstir¬
pation der Hypophysis stellte Narbut fest, dass letztere namentlich für das
wachsende Tier unentbehrlich ist. Die Hauptsymptome nach der Exstirpation
bestehen in Stoffwechselstörungen: Abnahme des Körpergewichtes, Sinken des
Respirationswechsels, Zunahme der Phosphor- und Stickstoffausscheidung. Es
gibt nach Verf. zwischen der Hypophysis und dem Zentralnervensystem keine
V erbindung im Sinne echter nervöser Leitungsbahnen; die Innervation der
Hypophysis kommt vermutlich durch Fasern des Sympathikus zustande. Die
Folgen der elektrischen Reizung der Hypophysis auf den Blutdruck unter¬
scheiden sich, trotz der Angabe von Lyon, durch nichts von denjenigen der
Reizung der übrigen Bases cerebri.
Sawitsch, W. Die Absonderung des Darmsaftes. (Physiologische Abtei¬
lung Pawlow s Instit. experim. Medicin) Inaug.-Diss. St.-Peterburg.
1904. Russisch.
Sawitsch untersuchte die Bedingungen der Absonderung des Darmsaftes
an Hunden mit Duodenalfisteln nach Thiry. Die Menge der Enterokinase im
Satte wurde nach der Schnelligkeit der Aktivierung des Pankreassaftes beur¬
teilt. Die Kinasemengen waren den Quadraten der Verdauungsdauer umge¬
kehrt proportional. Erst nach Einführung einer Röhre in die Fistel beginnt
die Sekretion unabhängig von der Verdauungsperiode. Die ersten Portionen
des nach langem Hungern durch diese mechanische Reizung abgesonderten
Saftes enthalten immer mehr Kinase als die späteren. Dasselbe Verhalten der
Enterokinase wurde auch bezüglich ihrer Aktivierung der Lipase und Amylase
konstatiert. ^ erf. schliesst daraus, dass der mechanische Reiz bloss die Sekre¬
tion flüssiger Teile des Saftes anregt, wobei die schon gebildete und in der
Schleimhaut abgelagerte Kinase durch die flüssigen Teile weggeschwemmt wird.
Ebenso wirkt auch Pilokarpin. Die Absonderung der Kinase wird durch den
pankreatischen Satt eingeleitet. Leitet man letzteren in das isolierte Duode¬
num ein, so konstatiert man im Darmsafte eine bedeutende Zunahme an Kinase.
Die W irkung des Pankreassaftes ist sehr stark, da derselbe auch bei 1000-fa-
cher Verdünnung seine Wirkung entfaltet. Das wirksame Prinzip des pan¬
kreatischen Saftes bezüglich der Kinase ist bloss an das Trypsin gebunden.
VV ird das Tier gefüttert, so kommt auch eine Sekretion der Kinase in dem
isolierten Darmteil zu stände; dasselbe geschieht auch bei psychischer Reizung.
In diesen beiden Fällen ist der Mechanismus der Kinasesekretion ein mittel¬
barer. Die kinaseabsondernden histologischen Elemente werden vom Verf. in
da^ Darmepithel verlegt.
Heiman, N. Ueber den Einfluss verschiedener Reize der Mundhöhle auf
die Arbeit der Speicheldrüsen. Dissertation. St.-Peterslurg. 1904
Russisch.