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eherung des umliegenden plätten Epithels die Zuheilung der Erosionen. Bei
krebsartigen Processen übt Extr. Chelidonii majoris nur bei oberflächlichen
Krebswunden eine günstige “Wirkung aus. In der gynäkologischen Praxis
dürfte diesem Mittel in der Reihe der pharmaceutischen Mittel, deren man
sich bei der palliativen Behandlung von Uteruscarcinom bedient, nur die letzte
Stelle angewiesen werden.
Pawloff. i. Prof. Fathologo-therapeutisches Experiment mit dem Magen-
secret des Hundes. (Botkin's klinische Zeitung. 1307, .V 22, S. 309).
Wie bekannt ist in der Pharmakologie die Meinung vorherrschend, dass
die Alkalien zu den säftetreibenden Mitteln gehören. Die in dieser Mitteilung
von Prof. Pawloff angeführten Experimente an einem mit einer Magen- und
Darmfistel behafteten Hunde beweisen das Gegenteil. Ein Zufall hatte bei dem
Tiere Hypersecretion des Magensaftes herbeigeführt, den der Autor zum Stu¬
dium der Wirkung der Alkalien benutzte. Nach der Einführung von 150 Cc.
einer 1%-igen Lösung von Soda ging die Secretion des Magensaftes bis zur
Hälfte herunter. Nachdem in den folgenden Tagen Wasser eingeführt worden
war, stieg die Quantität des Magensaftes wieder. Dasselbe wiederholte sich
bei Wiederholung der Experimente. Die Einführung von 150 Cc. Sodalösung
täglich während einigen Tagen brachte die Absonderung des Magensaftes auf
die Norm. Der Autor zieht daraus den Schluss, dass Soda die Hypersecretion
des Magensaftes vermindert. Die Experimente, welche beweisen sollten, dass
Soda ein säftetreibendes Mittel ist, waren unrichtig ausgelegt worden. So beo¬
bachtete z. B. Dr. Freymont nach der Einführung von Sodalösung in den
Magen Absonderung des Magensaftes und rechnet daher Soda zu den säfte¬
treibenden Mitteln. Prof. Pawloff erklärt, dass in dem gegebenen Falle die
Absonderung des Magensaftes auschliesslich durch das Wasser bedingt wurde,
welches unzweifelhaft säftetreibende Eigenschaften besitzt. Aus diesem Grunde
hätte Dr. Freymont, um die säftetreibende Wirkung der Soda zu beweisen,
in den Magen entweder reine Soda einführen oder die Wirkung des Sodawas¬
sers mit derjenigen des reinen Wassers vergleichen sollen, wie es in Prof.
Pawloffs Experimenten gethan wurde.
Rosenstadt, !. Heber den Einfluss der Borjomer Mineralwässer auf die
Zusammensetzung des Blutes. (Med. Obozrenie. 1397, S. 88).
Bei den der Beobachtung unterworfenen Kranken wurde anfänglich das
Blut untersucht, worauf ihnen während 6 Tagen das Mineralwasser verabreicht
wurde. Am 7-ten Tage fand abermalige Untersuchung des Blutes statt: dabei
wurden bestimmt: die Alkalinität, das specifische Gewicht, der Gehalt an
Hämoglobin, roten Blutkörperchen und Leukocyten sowie die verhältnismäs¬
sige Menge der verschiedenen Arten von Leukocyten. Aut Grund dieser
Untersuchungen gelangte der Autor zu folgenden Schlüssen: hei gesunden so¬
wohl als bei kranken Verdauungsorganen wird bei dem Gebrauch von Bor¬
jomer Wasser Verstärkung der Alkalinität des Blutes beobachtet; dieselbe
dauert einige Zeit fort und fällt dann ziemlich rasch bis zur Norm. Dabei
beobachtet man zugleich mit der Verstärkung der Alkalinität, Steigen des spe-