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rien u. dergl.) erklären, die bei solchen Experimenten nicht zu vermeiden
sind. Subconjunctive Einspritzungen von l"/00-iger Sublimatlösung bewirken
Entzündung an der Einstichsstelle, die in der Folge die Bildung von Nar¬
ben—Verwachsungen der Bindehaut mit der Sclerotica bedingt. Der günsti¬
ge Einfluss subconjunctiver Einspritzungen von Sublimat bei der Behandlung
gewisser Augenkranheiten erklärt sich nicht durch eine specifische Wirkung
des Sublimats auf den Ansteckungsstoff, sondern durch den Reiz, den dasselbe
unter der Bindehaut hervorbringt.—Bei seinen Bestimmungen des Quecksilbers in
organischen Substanzen hat der Autor die Ueberzeugung gewonnen, dass die
Bestimmungsmethoden, die auf der Zersetzung der organischen Substanz durch
Salzsäure und chlorsaures Kali oder durch übermangansaures Kali beruhen,
es nicht gestatten in der genommenen Substanz die ganze Quantität des Queck¬
silbers zu bestimmen, da es unmöglich ist deren vollständige Zersetzung zu be¬
werkstelligen. Die Anwendung von concentrirter Schwefelsäure zur Zerset¬
zung der organischen Substanzen erhöht die Empfindlichkeit der Bestimmung
des Quecksilbers bedeutend, da sämmtliche organische Substanzen der Zerset¬
zung anheim fallen.
Jawein, W. lieber die qualitativen und quantitaven Veränderungen des
Blutes bei Syphilis und IVïercurialbehandlung. 0 K-auecTBeHHuxn n
EoaiiuecTBeiinuxn iiaMimemaxu rpoBn npu cnffnaEch n pryTHOMt Jih-
ueriin. (Dissert. St.-Petersburg. 189G).
Der Autor ist zu folgenden Schlüssen gelangt. Während des Verlaufs der
Syphilis ist die Quantität der roten Blutkörperchen nur am Anfang der condi-
lomatösen Periode vermindert. Unter dem Einflüsse der Mercurialbehandlung
vergrössert sich die Quantität der Erythrocyten, so dass sie gegen das Ende
der Behandlung die anfängliche Menge derselben übersteigt. Der Gehalt des
Blutes an Hämoglobin steigt ebenfalls. Die Quantität der weissen Blutkörper¬
chen bleibt bei Syphilis und Mercurialbehandlung unverändert. Der Autor
zieht aus Obigem den Schluss, dass das Quecksilber auf die blutbildenden
Organe anregend wirkt.
Likudi. G. lieber die therapeutische Bedeutung des Lactophenins bei Ab¬
dominaltyphus. (Dissert. St.-Petersburg. 1897).
Sich auf seine Beobachtungen über die Wirkung des Lactophenins bei
Abdominaltyphus im Vergleich zu der Behandlung mit Bädern stützend, hält
der Autor das Lactophenin für das zweckmässigste aller die Temperatur herab¬
setzenden Mittel, wenn aus irgend einem Grunde Hydrotherapie nicht ange¬
wandt werden kann. Die Vorzüge des Lactophenins bestehen darin, dass es
keinen Geschmack besitzt, milde und allmälig wirkt, keinen übermässigen
Schweissausbruch, noch gar zu starkes Fallen der Temperatur hervoruft,
die Herzthätigkeit steigert, zeitweiliges Steigen des Blutdrucks bedingt, und
wohlthuend auf die Nerven und den Seelenzustand wirkt. Zu den nachtei¬
ligen Wirkungen dieses Mittels gehören Complicationen seitens der Tempe¬
ratur, die zuweilen beobachtet werden, und allmälige Abnahme der Wirkung
infolge von Gewöhnung.