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Theodor JAppn,
Sondern ich, füge das Letztere dem Brsteren nur' einfach hinzu.
Natürlich 'mit dem Tollen Bewufflteein dessen, was ich damit sage,
und ans Gründen, deren ich sicher zu sein meine; nur dafs
ich diese Grinde in dem betreffenden Zusammenhänge nicht
erörtere*
Aber Hitmans meint, ich selbst gestehe ein Wohlgefallen
zu, das aus blofser Regelmäßigkeit von Formen sich ergebe*
Gewifs thue ich dies. N'ur ist eben „Wohlgefallen14 nicht ohne
Weiteres ästhetisches Wohlgefallen. Meine Frage aber
lautet: Wie ist es um das ästhetische Wohlgefallen bestellt?
Ich frage: Worin besteht dasjenige, was überall den eigentlichen
Grund und Sinn dieser besonderen Art des Wohlgefallens
bildet? Ich suche zu erkennen, wie dasjenige heifse, was überall
ein Wohlgefallen zu dem specifischon und einzigartigen Wohl¬
gefallen werden Mit, wie wir es beispielsweise und vor Allem
dem Kunstwerke gegenüber haben. Angenommen, es zeigt sich,
Safe dann, wenn wir an regelmäßigen Formen ein solches
ästhetisches Wohlgefallen haben, diese regelmäfsigen Formen
zugleich Gegenstand der ästhetischen Sympathie sind; und es
zeigt sich andererseits, dafs in anderen Fällen, wo mit der
ästhetischen .Sympathie ein Gefühl des ästhetischen Wohl¬
gefallens Hand in Hand geht, die Regelmäßigkeit fehlt Dana
dürfen wir doch wohl sehliefsen, dafs die Regelmäfsigkeit au#
dort nicht der Grund des ästhetischen Wohlgefallens ist, daft
auch in den Fällen, wo Regelmäfsigkeit vorliegt, das ästhetische
Wohlgefallen in der ästhetischen Sympathie seinen Grund hat
Auch für Hbymans ist ja doch zweifellos das ästhetische
Wohlgefallen ©ine specifische Art des Wohlgefallens oder der
Lust Dann müssen wir dafür auch einen specifischen Grund
suchen. Von diesem Grund nun sage ich, er besteh© in der
ästhetischen Sympathie, d. h. in einem in der ästhetischen An¬
schauung sich vollziehenden Miterleben einer im Objecte dieser
Anschauung vorgestellten Art der „Lebendigkeit14. Und ich sage
bestimmter, der ästhetische Genufs sei das beglückende Ge¬
fühl solcher Sympathie.
Dafs es so sich verhält, ist, wie ich annehme, in einigen
Fftlen auch für Hetmans zweifellos. Dann, scheint mir, müßte
Hitmans erwarten, dafs es in anderen Fällen ebenso sein werde.
Angenommen, in gewissen Fällen sei das ästhetische Gefühl von
der soeben bezeichneten Art. Ist es dann denkbar, dafs es in