Veränderungen der Geschmackschärfe bei Bleiarbeitern
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stärkerer Konzentration wird nicht vor Verlauf von 3 Minuten
gegeben (bei Untersuchung auf bitter nicht vor 5 Minuten). Im
Ganzen werden 3 Proben von steigender Stärke verabreicht.
Die Pause ist durchaus einzuhalten, da anderenfalls die vorher¬
gehende Probe auf die folgende Einflufs haben kann [Kiesow
(5, 6), Oehrwall (7)]. Die Untersuchung wird stets in vollem
Umfange, mit allen 3 Lösungen, ausgeführt, wie die Antwort
des Untersuchten auch ausfallen mag. Damit das Ziel des Ver¬
suches nicht von dem in Untersuchung Stehenden erraten werde,
wird zur Abwechslung unter Proben bestimmter Art irgendeine
andere gegeben, z. B. unter bitteren Proben eine salzige. Als
süfser Stoff wurde gepulverter Zucker angewandt, für bitter:
salzsaures Chinin, salzig: Kochsalz und sauer: Salzsäure. Für
jeden der genannten Geschmacksstoffe wurden, auf Grund ein¬
leitender Versuche, 3 Lösungen von ansteigender Stärke aus¬
gewählt. Wir benutzten folgende Konzentrationen.
Tabelle 1
Angewandte Geschmacksstoffe
Stoff
Stärke der Lösung in °/0
Zucker
0,5
1,0
2,0
Chininum muriaticum
0,001
0,002
0,004
NaCl
0,1
0,2
0,3
HCl
0,01
0,02
0,04
Um die Schärfe des Geschmackes bei Untersuchten ver¬
schiedener Kategorien in Zahlenwerten ausdrücken zu können,
haben wir das Ballensystem angewandt, dessen wir uns schon
bei einer früheren Arbeit über dieselbe Frage bedient haben (8).
Wir bezeichneten die Schärfe des Geschmackes, der Erkennungs¬
schwelle entsprechend (z. B. für bitter 0,001, 0,002 und 0,04 °/0)
mit den Indizes 0,001, 0,002 und 0,004. Wo die Erkennungs¬
schwelle über 0,004% betrug, wurde für die Bezeichnung der
Schärfe 0,006 angenommen. Mit solchen Indizes wurde auch die
Schärfe des Geschmackes für süfs (0,5—1—2—4), sauer (0,01
0,02—0,04—0,06) und salzig (0,1—0,2—0,3-0,4) bezeichnet. Dieses
System ist im gegebenen Fall sehr vorteilhaft in der Hinsicht,
dafs sowohl die Schärfe des Geschmackes für einzelne Personen,