Wahrnehmung von Bewegungen in den drei Dimensionen des Baumes 303
auch in vertikaler Lage umgedreht je für die entsprechenden
Versuche benutzen konnte.
Die Aufstellung von Dunkelröhre und Schlittenapparat ge¬
schah nun in der Weise, daß bei den Versuchen über das Sehen
in horizontaler Seitenbewegung der Schlitten 13,5 cm hinter dem
quergerichteten Spalt parallel zu diesem sich fortbewegte, bei
denjenigen über das Bewegungssehen in vertikaler Richtung
ebenso 13,5 cm hinter dem nun vertikal gerichteten Spalt, und
daß er bei den Versuchen über das Tiefensehen bei Beginn der
Bewegung ebenfalls in gleicher Distanz hinter dem nun wieder
horizontal gerichteten Spalt aufgestellt war.
Die Gesamtdistanz zwischen Cornea des Beobachters und dem
zu Anfang der Bewegung aufgestellten Versuchsobjekt betrug für
alle drei Dimensionen 120 cm ; und zwar maß die Strecke
zwischen Cornea und Anfang der Dunkelröhre 6,5 cm, die der
Dunkelröhre wie erwähnt 1 m, und die zwischen dieser und dem
Beobachtungsobjekt somit 13,5 cm.
Abb. 2
Das Resultat dieser Anordnung war nun folgendes: Blickte
der Beobachter in die Dunkelröhre, so sah er einen hell er¬
leuchteten Spalt in dunkler Umgebung, der je nach Versuchen
vertikal oder horizontal gerichtet war. In der Mitte desselben
bemerkte er einen 4 mm breiten schwarzen Kartonstreifen — das
Versuchsobjekt — senkrecht zur Spaltlänge auf gestellt, und zwar
so, daß man weder dessen oberes noch unteres Ende erkennen
konnte, da ersteres durch den oberen, letzteres durch den unteren
Spaltrand verdeckt erschien (s. Abb. 2).
C. Der Motor
Zum Antrieb des Schlittenapparates wurde ein Motor benutzt,
der mit konstanter Geschwindigkeit lief, und dessen Umdrehungs¬
zahl sehr leicht regulierbar war. Zur Erlangung der äußerst ge¬
ringen Geschwindigkeiten, die für die Versuche in horizontaler
Seitenbewegung und bei Bewegung in vertikaler Richtung not¬
wendig wurden, stellte es sich freilich als notwendig heraus, einen
Apparat, der mittels eines Rädersystems die Geschwindigkeit