Physiologische Fehlerquellen der Auslöschphotometrie
247
von W. Hassenstein und F. Löhle1 an leuchtenden Kreisscheiben
für Sehwinkel zwischen 0,1' und 14° haben aber ergeben, dafs
das Auge bis zu einem Durchmesser der Objekte von 10' den
Gesamtlichtstrom empfindet, und dafs gröfsere Objekte nach
Mafsgabe des arithmetischen Mittels aus Gesamtlicht¬
menge und Leuchtdichte an der Schwelle sichtbar werden.
Abb. 3 und 4 stellen die Beobachtungsergebnisse graphisch dar.
Abbildung 3
Schwellenwert des Licht¬
stroms 0S in Abhängig¬
keit vom Sehwinkel «. Be¬
obachter : W. Hassenstein.
(Logarithmisches Netz)
Abbildung 4
Schwellenwert des Licht¬
stroms 0s in Abhängig¬
keit vom Sehwinkel «.
Beobachter: F. Löhle.
(Logarithmisches Netz)
Iog$s £s
2 VO)
* 100
1 m
J 10
0 1
(fovea!)
• • *
•
• •
•
• •
• /
/
/
-x*-
•
•
extrafovea
• •
——* r
t
» • • •
•
/
7
/
X
•
—r
• •
v-tr
r
/
/
/.-
0,1'
-1
1'
0
100‘
z
3/ogcc
log $s fs
Z
10t
1 (1)
1 10
o 1
(foveal)
0 •
• • • •
• •
•
. *•
•
/
•/
/
-,4--
e
.
exfrafovea
•
/
1 . • • •
• y'
. ‘«'y
* t JL *-
.■
✓
-9
• •
• • •
W *1
7
/
/
-//
m' -inr
o
3/ogcc
Im Bereich von 0—10' Sehwinkel gilt für den eben merklichen
Lichtstrom 0e:
(3) log 0S = const
also auch
(4) 0B = const
in Worten: Der Schwellenwert des Lichtstroms ist
für kleine Sehwinkel eine Konstante. Sehr wichtig ist
das Ergebnis, dafs das Gesetz von der Konstanz des Schwellen¬
wertes des Lichtstroms sich sowohl für die fovealen als für die
extrafovealen Netzhautstellen als richtig erweist. Für gröfsere
Sehwinkel ist:
(5)
log 0s = log a + log const
oder
(6)
&8 = const a
1 F. Löhle, 1. c.