Die Diinkeladaptation, mit bes. Rücksicht auf das Verhältnis usw.
beim PurkinjEschen Phänomen die relative Verdunkelung von
rot angenähert gleich der relativen Aufhellung von blau und
grün war.
Wie schon in der Einleitung zu dieser Arbeit ausgeführt
wurde, erwiesen verschiedene Untersuchungen, dafs die Bedingt¬
heit des PuRKiNjEschen Phänomens nicht ausschliefslich im Sub¬
strat des Sehpurpurs zu suchen sei. So ergaben die Unter¬
suchungen von Koster (25), Shermann (44) und Tschermak (48)
das Auftreten dieses Phänomens auch in der stäbchenfreien fovea
centralis, und Versuche von Broer (4) erwiesen das Auftreten
des PuRKiNjEschen Phänomens unter besonderen Verhältnissen
(nämlich im Nachbild) sogar im Tagessehen. Wenn man die
grofse Helligkeit unseres A-Reizes und andererseits die physio¬
logisch aufgedeckte Tatsache des sehr leichten Ausbleichens und
und der dagegen sehr trägen Regeneration des Sehpurpurs be¬
denkt, liegt auch nach unseren Ergebnissen, die ein starkes Aus-
mafs des PuRKiNjEschen Phänomens schon nach wenigen Se¬
kunden erbrachten, die Vermutung nahe, dafs ebenfalls der Seh¬
purpur nicht als ausschliefsliche Ursache für das Phänomen
anzusehen sei. Diese Vermutung wurde noch durch 2 Sonder¬
versuchsreihen bestärkt. Bei beiden Versuchsreihen wurde die
A-Reiz-Helligkeit auf 200 M.K. erhöht und im ersteren Falle
wurde dieser A-Reiz 5 Sekunden und im letzteren Falle sogar
20 Sekunden lang exponiert. Die Helligkeiten der farbigen
Reize waren in der ersten Versuchsreihe
1
1000
und in der zweiten
Versuchsreihe — wobei diese Relationen sich wie gewöhnlich
auf den ursprünglichen A-Reiz von 70 M. K. beziehen. Die nach¬
stehenden Tabellen enthalten die Ergebnisse.
B-Reiz
1
ioöö:
Vp. Sam.
grün
blau
weifs
m. rot
A = 200 M.K. u. 5 Sek. expon. j
3,05
4,26
5,03
24,47
Zeitschr. f. Sinnesphysiol. 60
5