Die Bedeutung der roten Strahlen hei der scheinbaren Vergrößerung usiv. 33\
ordinaten aufgetragen, welche der objektiven Helligkeit in den
entsprechenden Punkten von fog proportional sind. Wäre das
Bild der Fläche vollkommen genau, so würde die gebrochene
Linie adcg die Größe der Helligkeit ausdrück en. Von b bis zum
Rande der Fläche bei c würde nämlich die Fläche die konstante
Helligkeit H haben, von c ab nach g zu die Helligkeit 0. Wenn
durch Mangel der Akkommodation Zerstreuungskreise gebildet
werden, so nimmt dagegen, . . . die Helligkeit ab wie die Kurve
afg. Es greift dabei sowohl das Helle über das Dunkle über in
cg, als das Dunkle über das Helle in ad, und so viel Licht sich
über den Rand hinaus verbreitet, muß natürlich innerhalb des
Randes der hellen Fläche entzogen werden. Solange wir nur die
objektive Helligkeit berücksichtigen, würden also die hellen
Flächen durch die Zerstreuungskreise nicht vergrößert erscheinen
können. Im Gegenteil die Fläche, welche die volle Helligkeit
zeigt, ist durch die Zerstreuungs¬
kreise kleiner geworden, wenn
auch die Fläche, welche über¬
haupt Licht empfängt, größer
geworden ist. Berücksichtigen
wir nun aber, daß die Lichtemp-
findung für die höheren Stufen
der objektiven Helligkeit gar
nicht oder wenig verschieden ist,
so folgt daraus, daß die Ver¬
minderung des Lichts innerhalb der Fläche weniger bemerkt
werden wird, als die Erleuchtung vorher dunkler Stellen jenseits
ihres Randes, so daß also für die Empfindung die Ausbreitung
des Hellen allein, und nicht die des Dunkels vergrößert erscheint.
Am auffallendsten wird die Erscheinung sein, wenn die Fläche
hell genug ist, daß innerhalb der Zerstreuungskreise, die Licht¬
empfindung schon ihr Maximum erreicht. Wäre das z. B. in
Abb. 1 bei li der Fall, so würde die scheinbare Helligkeit bei h
nicht mehr von der vollen Helligkeit im Innern der Fläche zu
unterscheiden sein. Die volle Helligkeit der Fläche würde also
bis h zu reichen scheinen und auch jenseits h erst langsam ab¬
zunehmen, ehe sie bei g ganz verschwindet. Daraus erhellt auch,
warum für das Zustandekommen der Irradiation große Helligkeit
vorteilhaft ist. Desto näher nämlich an g liegt die Stelle, wo das
Maximum der Lichtempfindung erreicht wird. Daraus erklärt
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